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U 235

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Version vom 18. September 2024, 17:45 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)
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Datenblatt: Unterseeboot U 235
Typ: VII C
Bauauftrag: 20.01.1941
Bauwerft: Krupp Germaniawerft, Kiel
Baunummer: 665
Serie: U 233 - U 250
Kiellegung: 25.02.1942
Stapellauf: 04.11.1942
Indienststellung: 19.12.1942
Kommandant: Goske von Möllendorff
Feldpostnummer: M - 49 124
Kommandanten
19.12.1942 - 19.01.1943 Oberleutnant zur See - Goske von Möllendorff
20.01.1943 - 20.05.1943 Oberleutnant zur See - Klaus Becker
21.05.1943 - 28.10.1943 Außer Dienst
29.10.1943 - 01.04.1945 Oberleutnant zur See - Hans-Erich Kummetz
02.04.1945 - 14.04.1945 Kapitänleutnant - Friedrich Huisgen
Flottillen
19.12.1942 - 20.05.1943 Ausbildungsboot - 5. U-Flottille, Kiel
21.05.1943 - 28.10.1943 Außer Dienst
29.10.1943 - 01.04.1945 Schulboot - 22. U-Flottille, Gotenhafen - Wilhelmshaven
02.04.1945 - 14.04.1945 Frontboot - 31. U-Flottille, Hamburg
Verlegungsfahrt
28.01.1945 - 02.02.1945 Ausgelaufen von Gotenhafen - Eingelaufen in 02.02.1945 - Kiel
U 235, unter Oberleutnant zur See Hans-Erich Kummetz, lief am 28.01.1945 von Gotenhafen aus. Das Boot verlegte, bei herannahen der Roten Armee und der Räumung des Stützpunktes Gotenhafen, nach Kiel. Am 02.02.1945 lief U 235 in Kiel ein.
Verlegungsfahrt
10.04.1945 - 14.04.1945 Ausgelaufen von Kiel - Verlust des Bootes
U 235, unter Kapitänleutnant Friedrich Huisgen, lief am 10.04.1945 von Kiel aus. Das Boot befand sich auf einer Verlegungsfahrt von Kiel nach Norwegen als es versehentlich von einem deutschen Torpedoboot versenkt wurde.
Verlustursache
Datum: 14.04.1945
Letzter Kommandant: Friedrich Huisgen
Ort: Kattegat
Position: 58° 09' Nord - 10° 48' Ost
Planquadrat: AO 4431
Verlust durch: Wasserbomben
Tote: 48
Überlebende: 0
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Verlustursache im Detail
U 235 wurde am 14.04.1945 im Kattegat nordwestlich von Skagens Horn durch Wasserbomben des deutschen Torpedobootes T 17 (Kptlt. Heinz Liermann) versenkt.
Schon am 14.05.1943 wurde U 235 in Kiel in der Germaniawerft durch Fliegerbomben, eines Luftangriffes der 8. US-Air Force, versenkt. Bei diesem Angriff fielen zwei Mann der Besatzung. Das Boot wurde gehoben, am 31.05.1943 außer Dienst gestellt, repariert und am 29.10.1943 als Schulboot wieder in Dienst genommen.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: U 235 war auf dem Marsch nach Norwegen. Auf dieser Fahrt befand sich auch ein deutscher Geleitzug, bestehend aus dem Zerstörer Z 14 FRIEDRICH IHN der Dampffähre PREUSSEN und dem Torpedoboot T 17 (KL Liermann). Die Zwangswege für U-Boote und für Geleite waren fünf Seemeilen voneinander entfernt. Trotzdem kreuzte sich der Kurs des U-Bootes mit dem des Geleitzuges. Kapitänleutnant Friedrich Huisgen, der Kommandant von U 235, erkannte wahrscheinlich zuerst, daß sein Boot direkt auf die deutschen Schiffe zulief, er ließ den Schnorchel einziehen und tauchte mit einer Kursänderung aus der Gefahrenzone. Doch die durch die Wasserwirbel des Schnorchels verursachten Blasenstrudel sichtete die im Geleit laufende PREUSSEN, die daraufhin eine Torpedoblasenbahn meldete. Sofort wurde U-Boot-Alarm gegeben. Die FRIEDRICH IHN entließ über Klappbuxsignale T 17 zur U-Boot-Bekämpfung. Kapitänleutnant Liermann überzeugte sich gerade davon, daß in dem Seegebiet des Geleits kein deutsches U-Boot gemeldet war, da hatte der Horchraum bereits das U-Boot geortet. Liermann nahm sofort die U-Jagd auf, dennoch versuchte er noch, das U-Boot mit Unterwassertelegraphie zu einem Erkennungssignal aufzufordern. Plötzlich meldete ein Ausguck in 700 Metern Entfernung das Vorschiff eines auftauchenden U-Bootes, das aber sofort wieder abtauchte. Schnell wurde das U-Boot an der weggetauchten Stelle geortet.
Daraufhin ließ Liermann alle an Bord befindlichen Wasserbomben werfen, die allerdings nicht alle detonierten. Eine der Wasserbomben traf das U-Boot jedoch voll, so dass nach der Detonation Öl und Holzstücke an die Wasseroberfläche kamen. Die Freude der Torpedobootsmänner über die angebliche Versenkung eines gegnerischen U-Bootes wandelte sich schnell in Bestürzung, als Teile von deutschen Uniformen und ein deutsches Sparkassenbuch aufgefischt wurden und so die Gewißheit bestand, dass man ein deutsches U-Boot versenkt hatte. Eine spätere Untersuchung ergab, dass U 235 nichts von dem deutschen Geleit wusste, und auch die Kommandanten des Geleitzuges nicht über die deutschen U-Boote informiert waren, sondern nur vor britischen U-Boote gewarnt wurden, die im Kattegat und Skagerrak operieren sollten. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 339 - 340.
Literaturverweise
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 24, 108, 136, 162, 235. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997- S. 97, 194. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 339, 340. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 48, 274. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 223 - U 300" - Eigenverlag - S. 67. → Amazon
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