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Fanad Head

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Nationalität: Großbritannien
Typ: Dampffrachtschiff
Baujahr: 1917
Bauwerft: Workman, Clark &. Company Limited, Belfast
Reederei: Heyn &. Sons Limited (Ulster Steamship Company Limited), Belfast
Heimathafen: Belfast
Kapitän: George Pikerton

Schiffsmaße

Tonnage: 5.200 BRT
Tragfähigkeit: 8.310 t
Länge: 118.99 m
Breite: 15.79 m
Tiefgang: 8.02 m
Geschwindigkeit: 11 kn
Bewaffnung: Nein

Route &. Fracht

Route: Montreal (Kanada) - Belfast (Großbritannien)
Fracht: Stückgut inklusive, Getreide
Geleitzug: Einzelfahrer

Der Angriff erfolgte durch

U-Boot: U 30
Kommandant: Fritz-Julius Lemp
Datum: 14.09.1939
Ort: Nordatlantik, nordwestlich Londonderry (Nordirland)
Position: 56°34' Nord - 15°21' West
Planquadrat: AM 3127
Waffe: Torpedo und Artillerie
Tote: 0
Überlebende: 42
U 30 sichtete am 14.09.1939 um 11:52 Uhr die Rauchwolken eines Dampfers und verfolgte das Schiff. Um 13:23 Uhr fordert Lemp, durch einen Schuß vor den Bug, den Dampfer zum Stoppen auf, was er auch tat. Plötzlich tauchte ein Flugzeug auf und warf fünf Bomben, die U 30 unbeschädigt überstand. Nach einem weiteren Flugzeug, das U 30 mit Bomben und MG-Feuer belegte, schoß Lemp, um 18:20 Uhr, einen Torpedo ab, der das Schiff versenkte. Der Kapitän, 33 Besatzungsmitglieder und 8 Passagiere gingen in die Rettungsboote und wurden vom britischen Zerstörer HMS TARTAR (F.43) gerettet und in Mallaig (Großbritannien) an Land gesetzt.
Aus dem Kriegstagebuch von U 30:
14.09.1939
1152 - Qu. AM 4459. Wind 2, niedrige Wolken. Rauchwolken. Dampfer in starken Zick-Zacks. Östl. Kurse. Entgegengelaufen. Dreht bei erkennen auf Gegenkurs und gibt SOS.
1220 - Engl. Dampfer "Fanad Head" 5200 t nach Belfast.
1228 - Mit AK gejagt. Da auf Stoppbefehl nicht reagiert auf 2000 m ein Schuß vor den Bug gefeuert. Besatzung geht in die Boote. Boote abgeschleppt aus Gefahrenbereich. Zum Dampfer gegangen. Absicht Versenkung durch Sprengung u. Bodenventile. Gleichzeitig Untersuchung u. Proviantergänzung. Prisenkommando: Oblt.z.S. Hinsch, O.Masch. Büsgen, Masch.Mt. Schmidt u. Ma.O.Gfr. Ohse.
Dingi mit zwei Wurfleinen zwischen Schiff und Boot hin- und hergeholt. Absicht: Durch Torpedoersparnis u. Proviantergänzung bei noch ausreichendem Brennstoffvorrat, Op.-Tätigkeit verlängern zu können.
Fliegeralarm. Alarmtauchen über den Achtersteven mit AK zurück, da Bug auf Dampfer zeigt. Ob.Btsmt. Hansett, der auf der Back stand, draussen gelassen. Schwamm zum Dampfer. Auf 10 m 5 Bomben. Keine Schäden. Auf 30 m Tiefe abgelaufen. Sehrohrtiefe. Rundblick. Sehe, daß Dingi mit Wurfleine (90 m) sich am Boot verhakt hat. Wird nachgeschleppt. Aufgetaucht. Wurfleine gekappt. Tiefflieger. Weitere Bomben. Boot ist frei vom Dingi. Absicht: Prisenkommando zu übernehmen, durch Wasser längsseitsgehen u. ablasen, wenn Flieger in Lee.
Anscheinend 3 Flugzeuge. 2 Versuche scheitern. Bomben u. MG-Feuer. Beim 3. Versuch gelingt es, Boot längsseits "Fanad Head" hochzubringen. Vorgeflutet, Prisenkommando hat schon bei 2. Versuch Absicht erkannt u. springt ins Wasser. 5 Mann sind in kürzester Zeit an Bord. 2 Engländer, die noch an Deck stehen, zögern, springen aber, als ich ihnen zurufe, "Fanad Head" würde gleich torpediert. 2 engl. Offiziere. Beide geborgen. Neuer Angriff. Getaucht 500 m abgelaufen.
1820 - Dampfer mit Torpedo G 7a versenkt. Heckschuß, das Bug beim letzten Auftauchen beschädigt und Umfang der Schäden nicht zu übersehen. Auf 80 m gegangen (größte Tiefe 97 m). Bis 2200 Uhr Fliegerbomben u. Wasserbomben. Verfolgung von anscheinend 2 Zerstörern u. 3 Flugzeugen. Horchortung, anscheinend keine S-Ortung. Boot macht achtern (Stevenrohre) Wasser. Pumpen arbeiten nicht. Boot fällt achterlastig. Wasser in Pützen nach vorn gemannt. Verwundete behandelt und verbunden.
2300 - Aufgetaucht. Über Wasser nach Norden abgelaufen.
Auf der "Fanad Head" ereignete sich folgendes: Durch die Splitter, der neben dem Schiff einschlagenden Bomben wurde Ma.Mt. Schmidt am Arm schwer verletzt. Pulsader durchschlagen. Oblt. Hinsch und Ma.O.Gfr. Ohse leicht verletzt. Splitter an Kopf (Schläfe) Arm u. Rücken. Umsichtiges Verhalten Oblt. Hinsch ! Erste Maschine stürzte im Sprengkegel eigener Bomben ab. Führer Lieutenant Thursden, erlitt schwere Brandverletzungen. Ma.O.Gfr. Ohse sprang trotz Splitter im Rücken mit Wurfleine ins Wasser u. rettete den engl. Offizier. Beim 2. Auftauchen U 30 stürzte die 2. Maschine auf dieselbe Weise ab. Führer Lieutanant (Royal Marines) Griffith rettete sich zur "Fanad Head". Oblt. Hinsch veranlaßte dort Behandlung der Verwundeten. Mit dortigen Verbandsmitteln u. bereitete den Übersteigversuch vor. Verwundete mit Wurfleine gesichert, wurden nachher an diesen an Bord gezogen. Die Beobachter beider Maschinen, 2 engl. Seeleute, ertranken beim Absturz. Nach Aussagen der Offiziere waren alle Flugzeuge sogenannte "Fighters" vom Träger "Ark Royal", der westl. Irland gegen U-Boote operierte. Typ "Blackburn Stuka" (Sturzkampfflugzeug). Je 1-100/4-20 kg Bomben. "Fanad Head" hatte Brückenkleid u. Kartenhaus mit Sandsäcken geschützt.

Literaturverweise

Busch/Röll - "Deutsche U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 31. | → Amazon
Gröner - "Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944" - J.F. Lehmanns Verlag - 1976 - S. 90. | → Amazon
Jordan - "The Worlds Merchant Fleets 1939" - US-Naval Inst.PR Verlag 1998 - S. 145. | → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 1 - U 50" - Eigenverlag - S. 174. | → Amazon
Rohwer - "Axis Submarine Successes of World War Two 1939 - 1945" - Greenhill Books Verlag 1998 - S. 2. | → Amazon
Tennent - "British and Commonwealth Merchant Ship Losses to Axis Submarines 1939 - 1945" - The History Press Verlag 2001 - S. 168. | → Amazon
"Kriegstagebuch U 30 - 22.08.1939 - 27.09.1939" - 2 - 3.

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