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U 672

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Unterseeboot U 672
Typ: VII C
Bauauftrag: 20.01.1941
Bauwerft: Howaldtswerke AG, Hamburg
Baunummer: 821
Serie: U 651 - U 686
Kiellegung: 24.12.1941
Stapellauf: 27.02.1943
Indienststellung: 06.04.1943
Kommandant: Ulf Lawaetz
Feldpostnummer: M - 51 135
Kommandanten
06.04.1943 - 18.07.1944 Oberleutnant zur See - Ulf Lawaetz
Flottillen
06.04.1943 - 30.09.1943 Ausbildungsboot - 5. U-Flottille, Kiel
01.10.1943 - 18.07.1944 Frontboot - 6. U-Flottille, St. Nazaire
1. Unternehmung
13.11.1943 - 14.11.1943 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
15.11.1943 - 16.11.1943 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Bergen
17.11.1943 - 15.01.1944 Ausgelaufen von Bergen - Eingelaufen in St. Nazaire
U 672, unter Oberleutnant zur See Ulf Lawaetz, lief am 13.11.1943 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, Brennstoffergänzung in Kristiansand, sowie Geleitwechsel in Bergen, operierte das Boot im Nordatlantik, westlich Irland. Es gehörte zur den U-Boot-Gruppen Coronel, Coronel 1, Coronel 2, Föhr, Rügen 5 und Rügen 6. Nach 63 Tagen und zurückgelegten 5.289,5 sm über und 1.559 sm unter Wasser, lief U 672 am 15.01.1944 in St. Nazaire ein.
U 672 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung
2. Unternehmung
24.02.1944 - 12.05.1944 Ausgelaufen von St. Nazaire - Eingelaufen in St. Nazaire
U 672, unter Oberleutnant zur See Ulf Lawaetz, lief am 24.02.1944 von St. Nazaire aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, westlich Irland und bei Neufundland. Es gehörte zur U-Boot-Gruppe Preussen. 78 Tagen und zurückgelegten 5.117,8 sm über und 2.041,7 sm unter Wasser, lief U 672 am 12.05.1944 wieder in St. Nazaire ein. Nach dieser Unternehmung erfolgte, vom 13.05.1944 - 27.06.1944, der Einbau einer Schnorchelanlage in der Kriegsmarinewerft, St. Nazaire.
U 672 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 2. Unternehmung
3. Unternehmung
28.06.1944 - 01.07.1944 Ausgelaufen von St. Nazaire - Eingelaufen in St. Nazaire
06.07.1944 - 18.07.1944 Ausgelaufen von St. Nazaire - Verlust des Bootes
U 672, unter Oberleutnant zur See Ulf Lawaetz, lief am 28.06.1944 von St. Nazaire aus.. Am 01.07.1944 mußte das Boot, wegen defektem Schnorchel, zurück nach St. Nazaire. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, operierte es in der Biscaya und dem Ärmelkanal, nördlich der Insel Guernsey. Im Anschluß sollte U 672 nach Norwegen marschieren. Nach 20 Tagen wurde U 672, von einem britischen Kriegsschiff schwer beschädigt, selbst versenkt.
U 672 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 3. Unternehmung (B.d.U.Op.)
Verlustursache
Datum: 18.07.1944
Letzter Kommandant: Ulf Lawaetz
Ort: Ärmelkanal
Position: 50° 03' Nord - ° 30' West
Planquadrat: BF 2633
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 0
Überlebende: 52
Klick hier → Besatzungsliste U 672
Verlustursache im Detail
U 672 wurde am 18.07.1944, im Ärmelkanal nördlich der Insel Guernsey, nach schweren Wasserbomben - Beschädigungen durch die britische Fregatte HMS Balfour (K.464) (Lt.Comdr. Cecil-Dick-Bluett Coventry), selbst versenkt.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Am 18.07.44 im Ärmelkanal nördlich von Guernsey nach Wasserbombenbeschädigung durch die britische Fregatte BALFOUR zum Auftauchen gezwungen. Das Boot wurde von der eigenen Besatzung selbst versenkt. Die Mannschaft ging vor dem Sinken in die Schlauchboote und wurde am nächsten Tag von britischen Seenotrettungsbooten aufgenommen. Der Kommandant Ulf Lawaetz wurde bereits vorher von einem Walrus-Wasserflugzeug der FAA (Fleet Air Arm) geborgen. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 268 - 269.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: Das frisch mit dem Schnorchel ausgerüstete U 672 unter dem 27järigen Ulf Lawaetz lief am 6. Juli von St. Nazaire mit Kurs auf die Seinebucht aus. Als sich das Boot eine Woche später, am 13. Juli, dem Eingang des Kanals näherte, entdeckte ein alliiertes Flugzeug das getauchte U-Boot und warf vier Wasserbomben. Sie verfehlten das Boot und verursachten keinen Schaden, doch das Flugzeug rief alliierte Überwasserkräfte herbei. Am Nachmittag sichtete Lawaetz eine feindliche Einheit von Kriegsschiffen, die er für eine U-Jagdgruppe mit vier Zerstörern und einem Leichten Kreuzer hielt. Tapfer setzte er sich mit je einen T-5 auf den Leichten Kreuzer und einen Zerstörer zur Wehr, doch beide Torpedos waren Fehlschüsse oder Versager.
Als Lawaetz dieses Gefecht und seine Position meldete, befahl ihm Rösing, vor der Isle of Wight zu operieren. Lawaetz erreichte das Gebiet am 18. Juli und legte U 672 auf Grund. Noch am selben Nachmittag wurde das Boot von der britischen Fregatte Balfour entdeckt und mit Hedgehog angegriffen. Durch den gut gezielten Beschuß wurde das Boot beschädigt, und es kam zu Wassereinbrüchen.
Lawaetz erkannte bald, daß die Lage hoffnungslos war, und befahl in den frühen Stunden des 19. Juli, aufzutauchen und die Selbstversenkung vorzubereiten. Nachdem die Besatzung die Geheimpapiere und die Enigma-Maschine vernichtet und das Boot in mehreren Schlauchbooten verlassen hatte, leitete Lawaetz und sein Leitender Ingenieur Georg Käseberg die Selbstversenkung ein und verließen das Boot als letzte. Zwölf Stunden nach dem Untergang von U 672 sichteten zwei britische Spitfires die Überlebenden auf dem Wasser. Daraufhin liefen in Dartmouth Seenotrettungsboote und Patrouillenboote aus und retteten die gesamte 52köpfige Besatzung. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 704.
Literaturverweise
Clay Blair Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 704. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 141. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 108, 109, 235. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 268, 269. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 78, 268. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 661 - U 849" - Eigenverlag - S. 45 - 48. → Amazon
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