Emden
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Der Leichte Kreuzer EMDEN war ein Leichter Kreuzer der Reichs- und der Kriegsmarine. | |||
Der Kiel des Kreuzers wurde am 08.12.1921 in der Reichsmarinewerft in Wilhelmshaven gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 07.01.1925 und die Indienststellung am 15.10.1925. | |||
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 6.690 t (max.). Es war 155,10 m lang, 14,20 m breit und hatte einen Tiefgang von 5,93 m. 10 Marinekessel und 2 Getriebeturbinen erzeugten eine Leistung von 45.900 PS (33.759 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 29,4 kn (54 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 483 Mann. | |||
Bewaffnet war die Emden mit: 8 × 15 cm L/45 Kanonen, 2 × 8,8 cm L/45 Kanonen - 4 × Torpedorohr 50 cm, bis zu 120 Seeminen. | |||
Ab Herbst 1944 : 8 × 15 cm C/36 Kanonen - 2 × 10,5 cm C/32 Kanonen - 2 × Flak 4 cm 28 - 2 × 3,7 cm C/30 U Flak - 20 × Flak 2 cm C/38. | |||
Einsatzgeschichte: | |||
Die Weisung zu Entwurfs- und Planungsarbeiten für den ersten deutschen Kreuzernachbau nach dem Versailler Vertrag von 1919 erließ der Chef der Admiralität 1920, und die erste Baurate von 25 Mio. Reichsmark bei nach damaligem Stand geschätzten Gesamtbaukosten von 120 Mio. Reichsmark wurde im Oktober 1920 in den Haushaltsplan für 1921 aufgenommen. Der Linienriss des Rumpfes für das erste größere deutsche Kriegsschiff, das fast vollkommen geschweißt war, orientierte sich an den letzten Kreuzern der Kaiserlichen Marine, der Cöln-Klasse. Ursprünglich hatte man sogar gehofft, einen der unfertigen Rümpfe der Cöln-Klasse nutzen zu können, was aber seitens der Naval Interallied Commission of Control (NIACC – Teil der Interalliierten Militär-Kontrollkommission IMKK) untersagt wurde. Von den dann abzubrechenden Schiffen konnten aber einige Teile für den Neubau verwertet werden. | |||
Am 07.01.1925 lief die EMDEN auf der Reichsmarinewerft Wilhelmshaven vom Stapel. Die Bauzeit hatte sich durch Finanzierungsprobleme wegen der Hyperinflation der Jahre 1922 und 1923 und Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung verzögert, weshalb sich auch die Gesamtbaukosten nicht mehr sicher angeben lassen. Hinzu kamen die infolge von Fertigungsschwierigkeiten der Industrie und des Einspruchs der Militärkontrollkommission IMKK gegen die vorgesehenen Doppeltürme notwendig werdenden Änderungen an der Konstruktion. Der ursprüngliche Bauplan sah acht 15-cm-Geschütze in vier Zwillingslafetten vor und hätte den Kreuzer zu einem der modernsten seiner Zeit gemacht. Der Vertrag von Versailles untersagte jedoch die Entwicklung neuer Waffensysteme, einschließlich neuer Geschütztürme. Da die deutsche Marine, wie die meisten anderen, bis zu diesem Zeitpunkt keine Doppeltürme für kleinkalibrige Geschütze verwendet hatte, waren alle vorhandenen Turmkonstruktionen für das Kaliber 21 cm oder größer ausgelegt und damit zu schwer für einen Kreuzer, der außerdem laut Versailler Vertrag nicht mehr als 6000 Tonnen verdrängen durfte. Das machte einen Neuentwurf mit wesentlich weniger effektiven Einzelgeschützen notwendig und gab der Emden ein ihren Vorgängern sehr ähnliches Erscheinungsbild. | |||
Der Kreuzer wurde am 15. Oktober 1925 von der Reichsmarine feierlich in Dienst gestellt. Die Emden war, schon vor ihrer Fertigstellung, nicht für den kriegerischen Einsätz vorgesehen und wurde als Schulschiff eingesetzt. Im Rahmen der Ausbildung wurden mehrere Reisen durchgeführt. | |||
Ausbildungsreisen | |||
14.11.1926 - 14.03.1928 - Wilhelmshaven - Atlantik - Kapstadt - Cocos-Inseln - Japan - Alaska - Kap Hoorn - Rio de Janeiro - Azorische Inseln - Villagarcia - Wilhelmshaven. | |||
05.12.1928 - 03.12.1929 - Wilhelmshaven - Mittelmeer - Suezkanal - Australien - Hawai - Panamakanal - Las Palmas - Wilhelmshaven | |||
13.01.1930 - 13.05.1930 - Wilhelmshaven - Madeira - St. Thomas - New Orleans - Kingston - San Juan - Chaleston - Las Palmas - Santa Cruz - Wilhelmshaven. | |||
01.12.1930 - 08.12.1931 - Wilhelmshaven - Vigo - Port Said - Suezkanal - Aden - Cochin - Colombo - Trincomali - Port Blair - Sabang - Bangkok - Manila - Nanking - Shanghai - Nagasaki - Osaka - Nii Jima - Tsuruga - Hakkodate - Ateru - Yokohama - Guam - Batavia - Cocos-Inseln - Mauritius - Durban - Lobito - Luanda - Freetown - St. Vincent - Las Palmas - Santander - Wilhelmshaven. | |||
Nach diesen Jahren im Dienst als Ausbildungsschiff, dessen längste Fahrt Anfang der 1930er Jahre bis nach China führte, wurde die Emden 1933 bis 1934 von der Reichsmarine wegen umfangreicher Umbauarbeiten vorläufig außer Dienst gestellt. Bei dem Umbau wurde die Feuerung der Dampfkessel von Kohle auf Öl umgestellt, der maximal mögliche Brennstoffvorrat erhöht, die Geschütze gegen solche mit längeren Rohren bei gleichen Kaliber ausgetauscht sowie größere Torpedorohre eingebaut. Danach fuhr sie zunächst wieder als Kadettenschulschiff bis 1939. | |||
10.11.1934 - 14.06.1935 - Wilhelmshaven - Santa Cruz - Kapstadt - East London - Porto Amelia - Mombasa - Port Victoria- Trinconmali- Cochin- Suezkanal- Alexandria- Cartagena- Santa Cruz- Ponta Delgada- Lissabon- Vigo- Wilhelmshaven | |||
23.10.1935 - 12.06.1936 - Wilhelmshaven- Azorische Inseln- Karibik- Venezuela- Panamakanal- Guayaquil- San Jose(Guatemala) - Portland/Oregon - Honolulu- Panamakanal- Baltimore- Montreal- Pontevedra- Wilhelmshaven | |||
10.10.1936 - 23.04.1937 - Wilhelmshaven- Cagliari(Sardinien) - Varna(Bulgarien) - Istanbul- Suezkanal- Ceylon- Thailand- Japan- China- Padang- Bombay- Suezkanal- Algeciras- Wilhelmshaven | |||
11.10.1937 - 23.04.1938 - Wilhelmshaven- Mittelmeer- Spanien- Suezkanal- Colombo- Belawan- Soerabaja- Mormugao- Massaua(Ostafrika) - Mittelmeer- Spanien- Amsterdam- Wilhelmshaven | |||
26.07.1938 - 15.12.1938 - Wilhelmshaven- Norwegen- Reykjavik- Vigo- Azorische Inseln- Bermudas- Funchal- Madeira- Wilhelmshaven- Mittelmeer- Schwarzes Meer- Konstanza- Varna- Istanbul- Rhodos- Vigo- Wilhelmshaven | |||
Vom 29.03. bis zum 15.04.1939 war das Schiff im Fischereischutzdienst tätig. Am 04.09.1939 wurde die EMDEN in Wilhelmshaven durch einen abgeschossenen britischen Bristol Blenheim-Bomber am Vorschiff beschädigt. Es gab neun Tote und zwanzig Verwundete. Dies waren die ersten Gefallenen der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1940 gehörte die Emden zu dem Kriegsschiffverband, der beim Unternehmen Weserübung am 08.04.1940 mit Heerestruppen an Bord in den Oslofjord einlief, wobei der Kreuzer BLÜCHER von der Festung Oscarsborg beschossen und versenkt wurde. Am 10.04.1940 machte sie in Oslo fest, wo sie bis zum 07.06.1940 als Nachrichtenzentrale aller drei Wehrmachtteile fungierte. Danach wurde sie nach Swinemünde verlegt, um wieder im Ausbildungsdienst eingesetzt zu werden. | |||
Da ein Kriegseinsatz weiterhin nicht in Frage kam, erfolgten weitere Dienstjahre als Schulschiff. Nach einer Werftliegezeit vom November 1940 bis zum 15.02.1941 war sie wieder einsatzbereit. Am 26. und 27.09.1941 unterstützte sie die Landungsunternehmen auf den Baltischen Inseln, wobei sie zusammen mit dem Leichten Kreuzer KÖLN etwa 600 Granaten vom Kaliber 15 cm auf die sowjetischen Küstenbatterien bei Kap Ristna auf Ösel abfeuerte. Danach diente sie wieder als Schulkreuzer und lag vom Juni bis November 1942 in Wilhelmshaven in der Werft. Vom 19. bis 21.09., 01. bis 02.10. und 05. bis 06.10.1944 nahm sie an Minenunternehmen im Skagerrak teil. Am 09.12.1944 machte sie kurzzeitig im Oslofjord fest. Am 25.12.1944 lief sie in Königsberg ein, wo sie in der Schichauwerft überholt werden sollte. | |||
Am 23.01.1945 wurde wegen der Annäherung der Roten Armee der Auslaufbefehl erteilt. Mit den aus dem Tannenberg-Denkmal überführten Särgen von Hindenburg und seiner Gattin an Bord wurde sie von Eisbrechern nach Pillau geschleppt. Nachdem die Särge auf das M/S PRETORIA verladen worden waren und der Turbineneinsatz möglich war, lief sie am 01.02.1945 aus Pillau aus und traf am 06.02.1945 mit rund tausend Flüchtlingen in Kiel zur Fortführung der Werftliegezeit ein. Dort wurde sie am 9./10.04.1945 durch Bombentreffer schwer beschädigt. Am 14.04.1945 wurde sie mit 15 Grad Backbordschlagseite in die Heikendorfer Bucht geschleppt und auf Grund gesetzt. Am 26.04.1945 folgte die Außerdienststellung. Am 03.05.1945 wurde die EMDEN unter dem Kommando von Kapitänleutnant Helmut Kummer in der Heikendorfer Bucht gesprengt, ihre Reste wurden 1948 abgebrochen. | |||
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