3. Schnellbootsflottille
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Die 3. Schnellbootflottille wurde am 15.05.1940 in Kiel aufgestellt. Kapitänleutnant Friedrich Kemnade übernahm am 23.05.1940 das Kommando. Ihm unterstanden die alten Boote "S 10" bis "S 13" sowie das Begleitschiff "Tsingtau". Ende Mai 1940 wurde das Begleitschiff "Adolf Lüderitz" in Dienst gestellt und der Flottille unterstellt. Am 09.08.1940 wurde das erste neue Boot der Flottille "S 54" in Dienst gestellt. Anschließend wurde die Flottille an der holländischen Küste und im englischen Kanal von Boulogne, Ostende und Rotterdam aus eingesetzt. Am 27.05.1941 wurde die 3. Schnellbootflottille von der Kanalküste nach Kiel verlegt, um am Unternehmen „Barbarossa“, dem Angriff auf Russland teilzunehmen. Anschließend wurde die Flottille bis Herbst 1941 in der östlichen Ostsee von den Häfen Pillau, Libau, Windau, Riga und Turku eingesetzt. Im November 1941 wurde die Flottille über Rhein und Rhone in das Mittelmeer verlegt und dort dem Deutschen Marinekommando Italien, zeitweilig auch dem Deutschen Marinekommando Tunesien, unterstellt. Am 14.11.1941 erreichte die erste Gruppe der Flottille das Mittelmeer. Nach einer Instandsetzung in La Spezia verlegte die Flottille nach Augusta an der Ostküste Siziliens. Die zweite Gruppe folgte schnellstmöglich. Am 21. Mai 1942 verlegte die 3. Schnellbootflottille mit fünf Booten ("S 54", "S 56", "S 57", "S 58", "S 59") von Augusta an die nordafrikanische Küste. Als neuer Stützpunkt war Derna mit Unterstützung von Heerespionieren ausgebaut worden. Mit Ankunft der Boote "S 55" und "S 60" in Derna verfügte die Flottille über sieben Boote. Einige Tage später folgten "S 30" und "S 36". Anfang Juli 1942 verlegte die Flottille in den neuen Stützpunkt Mersa Matruh. Es folgte der Einsatz vor Nordafrika, Sizilien, sowie Kreta, dann im westlichen Mittelmeer im Raum Neapel, Toulon, Marseille. (Die Boote der Flottille wurden zeitweise getrennt eingesetzt, so befanden sich z. B. nach der Besetzung Siziliens durch die Alliierten 4 Boote im Thyrrhenischen Meer, 4 Boote in der Adria und 2 Boote in der Ägäis). Am 11.11.1942 verlegte die 3. Schnellbootflottille mit fünf Booten („S 60“, „S 35“, „S 57“, „S 56“ und „S 30“) nach La Goulette, dem Vorhafen von Tunis, um von dort den Nachschubverkehr für die Operation „Torch“ (Landung bei Oran und Algier) zu bekämpfen. „S 59“ kam zwei Tage später. Kurz darauf verlegte die Flottille nach Bizerta und von dort am 15.12.1942 nach Ferryville. Am 06.01.1943 erhielt die 3. Schnellbootflottille Verstärkung in Bizerta als die 7. Schnellbootflottille mit sieben Booten in den Hafen einlief. Beide Flottillen führten in der Folgezeit im Wesentlichen Minenlegeoperationen gegen den feindlichen Nachschub durch. Am 07.05.1943 liefen die Boote der beiden Flottillen das letzte Mal aus Bizerta aus, um befehlsgemäß nach Sizilien zurück zu verlegen. Die 3. Schnellbootflottille unterstand ab Juli 1943 der l. Schnellbootsdivision. Im November 1943 erfolgte über den Po die Verlegung der im Thyrrhenischen Meer befindlichen Boote nach Venedig. Mit dem 13.10.1944 wurde die 3. Schnellbootsflottille l. Gruppe der aus der 3., 7. und 24. Schnellbootsflottille neu gebildeten 3. Schnellbootsflottille. Bis Kriegsende erfolgte der Einsatz in der Adria und Ägäis. Haupteinsatzbasen waren Pola, Zara, Sibenic, Split, Dubrovnik, Cattaro und in der Ägäis Patras und Piräus. (Aus Lexikon der Wehrmacht) |