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Pindos (Zerstörer)

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Datenblatt: Pindos (L.65)
Nationalität: Großbritannien/Griechenland
Schiffstyp: Zerstörer
Klasse: Hunt-Klasse Typ III
Bauwerft: Swan Hunter &. Wigham Richardson Limited, Wallsend-on-Tyne
Kiellegung: 03.04.1941
Stapellauf: 05.11.1941
Indienststellung: 27.06.1942
Schiffsmaße
Tonnage: 1.050 ts (Standard) - 1.435 ts (Maximal)
Länge: 83,30 m
Breite: 10,16 m
Tiefgang: 3,51 m
Besatzungsstärke: 168 Mann
Maschinenanlage
Maschine: 2 x Admiralty 3-Trommel-Kessel - 2 x Parsons-Getriebeturbinen
Leistung: 19.000 PS
Höchstgeschwindigkeit: 27 kn (50 km/h)
Bewaffnung
Artillerie: 2 x 2 - 102 mm - 1 x 4 - 40 mm Flak - 3 × 20 mm Flak
Torpedobewaffnung: 2 × 533 mm Torpedorohre
U-Boot-Abwehr: 4 x Wabowerfer - 3 x Waboablaufgestelle - 110 Wasserbomben
Ortung: Asdic
Einsatzgeschichte:
Ursprünglich als HMS Bolebroke für die britische Royal Navy gebaut, wurde das Schiff noch vor der Fertigstellung zur Royal Hellenic Navy versetzt und am 27.06.1942 als Pindos in Dienst gestellt, um die schweren Verluste von Schiffen zu lindern, die die Royal Hellenic Navy während der deutschen Invasion 1941 erlitten hatte.
Einsatzgebiet der neuen griechischen Schiffe sollte allerdings das östliche Mittelmeer mit Alexandria als Basis sein. Am 12.08.1942 begann ihre Verlegung in das vorgesehene Operationsgebiet unter Nutzung des Schiffes für verschiedene Geleitaufgaben auf dem Überführungsmarsch um Afrika nach Ägypten. Zuerst geleitete sie eine Motorboot-Flottille nach Gibraltar. Es folgte ein Geleitzug mit militärischen Versorgungsgütern und Truppen (WS 22) bis nach Freetown zusammen mit der britischen Derwent. Am 15.11.1942 traf die Pindos in Alexandria ein, das bis zum 11.12.1942 auch noch von den Schwesterschiffen Kanaris und Miaoulis erreicht wurde.
Zuvor gehörte die Pindos gleich nach ihrem Eintreffen zu den Sicherungseinheiten der Operation Stoneage, mit der benötigte Güter auf den Frachtern Denbighshire (8.393 BRT), Bantam (9.312 BRT), Robin Locksley (7.000 BRT) und Mormacmoon (7.939 BRT) nach Malta gebracht werden sollten. Der griechische Zerstörer gehörte zu einer Flottille von zehn Hunt-Zerstörern, die den Geleitzug MW-13 unmittelbar sicherten. Dazu bildeten das 5. Kreuzergeschwader mit fünf Leichten Kreuzern und die 14. Zerstörerflottille mit sieben Flottenzerstörern einen Deckungsverband. Durch den Vormarsch in Libyen war es möglich, dem Geleitzug über einen großen Teil des Marsch Luftverteidigung zu geben und der mögliche Angriffskorridor war für die Achsenmächte erheblich verringert. Nach ersten erfolglosen Luftangriffen drehten die Kreuzer bis auf Euryalus auf der Höhe von Derna am frühen Abend des 17.11.1942 ab. Wenig später entdeckten italienische Torpedoflieger den Kreuzerverband und erzielten einen Treffer auf der Arethusa. Der schwer beschädigte Kreuzer geriet in Brand, 156 Mann starben an Bord und 43 wurden schwer verletzt. Trotz Schlagseite gelang es der Petard, den Kreuzer in drei Tagen nach Alexandria einzuschleppen.
Gelegentliche Luftangriffe brachten keine weiteren Erfolge, der nach Malta weitermarschierende Konvoi blieb aber unentdeckt. In den ersten Stunden des 20.11.1942 liefen die Euryalus, die zehn Hunt-Zerstörer und die vier unversehrten Frachter mit 35.000 t Ladung in Malta ein. Sie sicherten den Fortbestand Maltas als Einsatzbasis für Monate, zumal die Fahrten des schnellen Minenlegers Welshman beibehalten wurden, der schnell und gezielt Mangelgüter nach Malta transportierte und auch vor und nach dem erfolgreichen Geleitzug mit derartigen Gütern in Malta eintraf.
Nach weiteren Sicherungsaufgaben bei weiteren Versorgungstransporten nach Malta oder an der nordafrikanischen Küste bildete die Pindos ab März 1943 mit den griechischen Schwesterschiffen Kanaris und Miaoulis sowie britischen Hunt-Zerstörern Aldenham, Beaufort und Belvoir eine neue, multinationale Flottille.
Anfang Juli 1943 gehörten die griechischen Hunt-Zerstörer zu den Sicherungsstreitkräften bei der alliierten Landung an der Süd- und Südostküste Siziliens (Operation Husky), wobei jetzt auch die Adrias im Mittelmeer eingetroffen war.
Bei der Sicherung der Versorgungsfahrten gelang der Pindos mit der britischen Easton am 22.08.1943 die Versenkung von U 458 nahe Pantelleria, das nach Wasserbombenangriffen auftauchen musste und von der Easton gerammt wurde. Die Pindos schleppte das britische Schiff, das bis September 1944 ausfiel, nach Malta und barg 43 Mann des versenkten U-Boots. Anschließend übernahm die Pindos ähnliche Aufgaben bei der alliierten Landung bei Salerno (Operation Avalanche), ehe sie Ende September zur Ägäis abgeordnet wurde.
Dort hatten die Briten ohne US-amerikanische Unterstützung nach der italienischen Kapitulation am 08.09.1943 versucht, sich mit der vorbereiten Operation Accolade in den Besitz der seit 1912 unter italienischen Herrschaft stehenden Inseln des Dodekanes zu bringen. Dies scheiterte insbesondere im Fall Rhodos, wo die dort unter General Kleemann stationierte Wehrmacht die zahlenmäßig weit überlegenen Italiener angriff und zur Kapitulation zwang. Den Briten gelang die Besetzung von Kastelorizo, Kos, Kalymnos, Samos, Leros, Symi und Astypalaia, die Deutschen besetzten im Gegenzug Karpathos, Kasos und die von Italienern besetzten griechischen Inseln der Sporaden und Kykladen. Auch Kos (Unternehmen Eisbär) und Leros sollten zurückerobert werden. Die Hunt-Zerstörer Aldenham, Pindos und Themistocles[5] hatten zwar erfolgreich Vorräte nach Leros transportiert, befanden sich am 03.10.1943 im Seegebiet um Kos und hatten durch die Luftaufklärung Kenntnis von den anmarschierenden deutschen Invasionskonvoi, konnten aber wegen Brennstoffmangels nicht eingreifen.
In den Nächten vom 12./13. und 13./14.11.1943 suchten britische Zerstörergruppen erfolglos nach deutschen Transportschiffen, welche die als Unternehmen Leopard durchgeführte Landung auf Leros unterstützten. Die Pindos suchte zusammen mit dem Flottillenführer Faulknor und der Beaufort. Die Gruppe beschoss in beiden Nächten deutsche Landziele auf Leros, musste dann aber erneut wegen Kraftstoffmangels ablaufen. Als am 22.11.1943 auch die britisch-italienische Besatzung von Samos kapitulierte, hatten die Deutschen die Rückeroberung des Dodekanes abgeschlossen.
Wegen des Streites um eine neue griechische Exilregierung, in der auch die in der Heimat kämpfenden Widerstandsgruppen angemessen vertreten waren, kam es Ende März 1944 zu Meutereien bei griechischen Verbänden in Ägypten. So weigerten sich auch die Geleitzerstörer Miaoulis und Pindos, Alexandria zu verlassen, um nach Tarent zu verlegen. Die Offiziere der Pindos wurden von den meuternden Matrosen über Bord geworfen. Ein britischer Verbindungsoffizier konnte vermitteln und die Pindos lief schließlich mit neuen Offizieren nach einer Woche mit der Miaoulis nach Italien aus.
Im August 1944 geleitete die Pindos einen Geleitzug mit Versorgungsgütern zum Landungsgebiet in Südfrankreich. Zusammen mit dem inzwischen sechsten griechischen Hunt-Zerstörer Kriti verblieb sie eine Zeitlang zur Absicherung des Landungsabschnittes und seiner Versorgung vor der südfranzösischen Küste.
Am 06. bis 09.11.1944 eskortierte die Pindos die Rückführung der als besonders königstreu geltenden sog. Riminibrigade auf dem Dampfer MS Alkantara von Tarent nach Athen. Ab Ende September 1944 gehörte die Pindos wie Themistocles, Kriti, Kanaris, Miaoulis und der Zerstörer Navarinon zur „British Aegean Force“, die mit sieben Geleitträgern, sieben Leichten Kreuzern, sieben weiteren Flottenzertörern und sechs weiteren Geleitzerstörern die Besetzung der von den Deutschen geräumten griechischen Inseln und Festlandsteile unterstützte (Operation Manna). Die griechischen Einheiten unterstützten die einzelnen Landungen ggf. durch vorbereitende Beschießungen, Artillerieunterstützung bei den Landungen und Angriffen auf die abziehenden Besatzer.
Quellenangabe
Aus Wikipedia/Deutschland → | Pindos (L.65)
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