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U 390

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Unterseeboot U 390
Typ: VII C
Bauauftrag: 21.11.1940
Bauwerft: Howaldtswerke AG, Kiel
Serie: U 371 - U 400
Baunummer: 021
Kiellegung: 06.12.1941
Stapellauf: 23.01.1943
Indienststellung: 13.03.1943
Kommandant: Heinz Geißler
Feldpostnummer: M - 50 970
Kommandanten
13.03.1943 - 05.07.1944 Oberleutnant zur See - Heinz Geißler
Flottillen
13.03.1943 - 30.11.1943 Ausbildungsboot - 5. U-Flottille, Kiel
01.12.1943 - 05.07.1944 Frontboot - 7. U-Flottille, St. Nazaire
1. Unternehmung
02.12.1943 - 04.12.1943 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Marviken
04.12.1943 - 05.12.1943 Ausgelaufen von Marviken - Eingelaufen in Bergen
07.12.1943 - 13.02.1944 Ausgelaufen von Bergen - Eingelaufen in St. Nazaire
U 390, unter Oberleutnant zur See Heinz Geißler, lief am 02.12.1943 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, Geleitwechsel in Marviken und Schweißarbeiten in Bergen operierte das Boot im Nordatlantik und westlich von Irland. Es gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Coronel 2, Rügen 3, Rügen und Stürmer. Nach 73 Tagen, lief U 390 am 13.02.1944 in St. Nazaire ein. Nach dieser Unternehmung erfolgte vom 14.02.1944- 19.06.1944 der Einbau einer Schnorchelanlage in der Kriegsmarinewerft, St. Nazaire. Danach ging das Boot in 48 stündige Bereitschaft.
U 390 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung
2. Unternehmung
20.06.1944 - 24.06.1944 Ausgelaufen von St. Nazaire - Eingelaufen in Brest
U 390, unter Oberleutnant zur See Heinz Geißler, lief am 20.06.1944 von St. Nazaire aus. Das Boot sollte Munition, über die Biskaya, nach Cherbourg befördern. Geladen waren: 800 Handgranaten, 800 Hülsenkartuschen, 135 Sonderkartuschen, 322 Kartuschen-Vorlagen, 55.500 Patronen SSIL, 100.500 Patronen SSOL, 100.500 SMK Leuchtspur, 1.000 7,5-cm Panzergranaten, 2.000 7,5-cm Granaten und 2.000 2-cm-Panzerpatronen Leuchtspurzerleger. Die Fahrt wurde abgebrochen und das Boot lief, nach 4 Tagen, am 24.06.1944, in Brest ein.
U 390 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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3. Unternehmung
27.06.1944 - 05.07.1944 Ausgelaufen von Brest - Verlust des Bootes
U 390, unter Oberleutnant zur See Heinz Geißler, lief am 27.06.1944 von Brest aus. Das Boot operierte, während der alliierten Invasion, in der Biskaya, dem Ärmelkanal und der Seine-Bucht. Nach 8 Tagen wurde U 390 selbst, von britischen Kriegsschiffen versenkt.
U 3 konnte auf dieser Unternehmung 1 Minensucher mit 545 t versenken.
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Klick hier → Original KTB für die 3. Unternehmung (B.d.U.Op.)
Verlustursache
Datum: 05.07.1944
Letzter Kommandant: Heinz Geißler
Ort: Ärmelkanal
Position: 49° 52' Nord - 00° 48' West
Planquadrat: BF 3618
Verlust durch: Hedgehog
Tote: 48
Überlebende: 1
Klick hier → Besatzungsliste U 390
Verlustursache im Detail
U 390 wurde am 05.07.1944 im Ärmelkanal, in der Seine-Bucht durch Hedgehog des britischen Zerstörers HMS Wanderer (D.74) (Lt.Comdr. Reginald-Fife Whinny) und der Fregatte HMS Tavy (K.272) (Lt.Comdr. Frank Ardern) versenkt.
U 390 konnte auf 3 Unternehmungen 1 Minensucher mit 545 t.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Am 05.07.44 gegen 15:00 h in der Seine-Bucht nach der Versenkung des A/S-Trawlers HMS GANNILLY (T.367) und der Torpedierung eines Tankers aus einem Geleitzug von dem britischen Zerstörer WANDERER und der britischen Fregatte TAVY mit Hedgehog-Wasserbomben versenkt. Der entscheidende Angriff fuhr die Fregatte TAVY. Nach dieser Attacke erreichte nur ein Überlebende das U-Bootes mit seinem Tauchretter die Oberfläche. Trotzdem fuhren Wanderer und TAVY noch fünf weitere Hedgehog-Angriffe.
Bericht über den Untergang von U 390 von Obermaschinist Erich Stein:
Am 27.06.44 liefen wir aus dem Stützpunkt Brest aus. Unser Operationsgebiet war der Kanal. Am 05.07.44 befanden wir uns auf der Höhe von Cherbourg. Die Wassertiefe betrug 48 bis 50 Meter. Nach der Torpedierung einiger Schiffe hatten wir Zerstörerverfolgung. Nachmittags, etwa gegen 15:00 h, bekamen wir Wasserbombenvolltreffer. Das Boot wurde so schwer getroffen, daß wir nicht mehr auftauchen konnten. Auf Grund mußten wir den Druckausgleich abwarten. Ich befand mich zufällig in der Zentrale und eilte nach dem Volltreffer in den Turm. Außer mir befanden sich noch der Kommandant, der Leitende Ingenieur, ein Funkmaat, einige Matrosen und Maschinenleute im Turm. Ich schätze insgesamt neun Mann. Als ich ungefähr nach 15 Minuten das Turmluk öffnete, kroch ich, schon im halbbetäubten Zustand, heraus. Nach mir kam keiner mehr. Ein britischer Zerstörer nahm mich auf. Er lag unmittelbar neben der Versenkungsstelle gestoppt, und beobachtete sie. Später im Verhörlager bestätigte mir der Verhöroffizier, daß ich der einzige Überlebende meines Bootes wäre. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 264 - 265.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: Das erst kurz zuvor mit dem Schnorchel ausgerüstete U 390 unter Heinz Geissler lief am 21. Juni in St. Nazaire aus, um eine Ladung Munition nach Cherbourg zu bringen. Als dieser Befehl aufgehoben wurde, nahm Geissler am 24. Juni in Brest Torpedos auf und stach am 27. Juni mit dem Ziel Seinebucht wieder in See. In den frühen Morgenstunden des 5. Juli stieß er auf einen Geleitzug und schoß zwei Torpedos auf zwei Schiffe. Vermutlich wurden beide Ziele getroffen; der britische ASW-Trawler Ganilly sank, und die 7.934 BRT große amerikanische Sea Porpoise wurde beschädigt.
Eines der Sicherungsschiffe des Geleitzuges, die britische Fregatte Tavy, bekam Sonarkontakt mit U 390 und griff sofort mit Wasserbomben an. Geissler mag sich mit einem T-5 gewehrt haben, der jedoch versagte oder fehlging. Danach fuhr die Tavy drei Angriffe mit dem Hedgehog auf das beschädigte Boot und trieb es auf den Grund. Ein weiteres Sicherungsschiff, der alte britische Zerstörer Wanderer unter Reginald (Bob) Whinny, der zuvor schon das Typ-VII-Boot U 305 versenkt hatte und an der Versenkung des IXC-Bootes U 523 beteiligt gewesen war, schloß sich der Jagd an und führte zwei Angriffe mit Hedgehog und Wasserbomben durch.
Unten im Boot herrschte völliges Chaos. Treiböl und Seewasser fluteten das Boot. Die Männer versammelten sich mit Tauchretter in der Zentrale, um auszusteigen. Doch nur der Leitende Ingenieur Erich Stein schaffte es. Er war bewußtlos, als er die Wasseroberfläche erreichte, wurde jedoch von der Tavy herausgefischt und durch ihre Sanitäter wiederbelebt. Er war der einzige Überlebende der 48köpfigen Besatzung von U 390. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 Die Gejagten - S. 687 - 688.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 687, 688. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 77. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 106, 233. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 264, 265. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 186. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 59, 265, 281. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 375 - U 435" - Eigenverlag - S. 120 - 122. → Amazon
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