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Pestel

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Nationalität: Sowjetunion
Typ: Dampf-Passagierschiff
Baujahr: 1890
Bauwerft: R. &. W. Hawthorn, Leslie &. Company Limited, Hebburn on Tyne
Reederei: Cernomorske-Azovskoe Gosudarstvennoe Morskoe Paroqodstvo
Heimathafen: Odessa
Kapitän: S.N. Kushnarenko

Schiffsmaße

Tonnage: 1.850 BRT
Tragfähigkeit: -
Länge: 89.70 m
Breite: 11.30 m
Tiefgang: -
Geschwindigkeit: 12 kn
Bewaffnung: Nein

Route &. Fracht

Route: Trabzon (Türkei) - Batumi (Sowjetunion)
Fracht: -
Geleitzug: -

Der Angriff erfolgte durch

U-Boot: U 20
Kommandant: Karl Grafen
Datum: 19.06.1944
Ort: Schwarzes Meer, nördlich Trabzon (Türkei)
Position: 41°03' Nord - 39°42' Ost
Planquadrat: CL 9932
Waffe: Torpedo
Tote: 18
Überlebende: 48
U 20 sichtete am 19.06.1944 um 20:20 Uhr die aus dem Hafen von Trapzon auslaufende PESTEL und lief zum Angriff an. Um 20:28 Uhr schoß Grafen zwei Torpedos auf das Schiff. Diese Torpedos trafen die PESTEL. Das Schiff brach durch und die letzten Teile sanken unter starker Qualmentwicklung gegen 22:20 Uhr. Der Kapitän und 17 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. 48 Besatzungsmitglieder wurden von sowjetischen Bewachern gerettet.
Aus dem Kriegstagebuch von U 20:
19.06.1944
1600 - CL 9932, getaucht. "PESTEL" liegt unter Dampf, hat etwas seewärts verholt und liegt vor 2 Ankern in nordöstlicher Richtung klar zum Auslaufen.
1830 - Dampfer läßt 2 mal kurz hintereinander Dampf ab, wahrscheinlich 2 kurze Töne mit der Dampferpfeife.
1920 - Vorlage F.T. 0854/19/x74: Lagebericht von U-Asto.
1948 - Dämmerung.
2000 - CL 9932, getaucht.
2020 - "PESTEL" durchs Sehrohr auslaufend beobachtet. Zu dunkel für Unterwasserangriff, noch sehr hell für Überwasserangriff.
2025 - Auf Angriffskurs aufgetaucht, von der Landseite aus angegriffen. Rw. 10 Grad 4 U-Jäger in Dwarslinie, rw. 80 Grad 4 M.K.B., auf den Dampfer zulaufend.
2028 - CL 9932, NO 1, 0, c 3, (m), 1019, 4-5 sm. Doppelschuß aus Rohr I und III mit T III. Werte: Tiefe 3 m, MZ ein, Vg = 7 sm, Lage rechts 90, E = 25 hm und 22 hm. Abgekommen vorderer Mast und Schornstein. 2 M.K.B. drehen nach Stb. ab, setzen sich vor den Dampfer, die anderen 2 staffeln nach Bb. ab. Das vordere Boot läuft in meinem Kielwasser. Ich stehe vor der hell erleuchteten Stadt, nehme deshalb an, daß ich gesehen bin.
Alarm ! M.K.B. ist bis auf 900 m heran, komme über Wasser nicht mehr weg. Während des Flutens wird im Boot eine Torpedodetonation schwach gehört, auf A minus 40 m die zweite, sehr laut und deutlich.
2050 - 4 Wabos, weit.
2143 - Aufgetaucht. Der Dampfer wird im sinkendem Zustand in rw. 10 Grad (0 Grad) ausgemacht. Er liegt nach Stb.-Seite über, ist anscheinend durchgebrochen. Etwa 300 m querab von ihm läuft mit geringer Fahrt ein M.K.B.
2200 - Der Dampfer brennt.
2210 - Unter starker Qualmentwicklung sinken brennend die letzten Teile. Bleibe in dieser Nacht nochmals unter Türkenküste zur Fortsetzung der Sehrohrreparatur. Setze noch keinen Funkspruch ab, um den Ausgang der Reparatur abzuwarten.

Literaturverweise

Busch/Röll - "Deutsche U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag - 2008 - S. 22. → Amazon
Gröner - "Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944" - J.F. Lehmanns Verlag 1976 - S. 187. → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 – KTB U 1 – U 50" - Eigenverlag - S. 96. → Amazon
Rohwer - "Axis Submarine Successes of World War Two 1939 – 1945" - Greenhill Books Verlag - 1998 - S. 222. → Amazon
"Kriegstagebuch U 20 - 28.03.1944 - 11.07.1944" - S. 10 - 11.

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