HMS Onslow (G.17)
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Die HMS ONSLOW (G.17) war ein Zerstörer der O-Klasse der britischen Royal Navy. | |||
Der Kiel des Zerstörers wurde am 01.07.1940 bei John Brown & Company als Pakenham in Clydebank gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 31.03.1941 und die Indienststellung am 08.10.1941. | |||
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1550 ts es war 105,15 m lang, 10,67 m breit und hatte einen Tiefgang von 4,11 m. Zwei Admiralty-Dampfkesseln und Parsons-Turbinen erzeugten eine Leistung von 40000 PS. Diese konnten das Schiff auf bis zu 37 kn (68,5 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 176 Mann. | |||
Bewaffnet war die Onslow mit: 4 x 120-mm-Mk.IX-SK, 1 – 105-mm-Mk.V-SK, 1 × 4 – 40-mm-Flak, 6 – 20-mm-Oerlikon, 1 × 4 – 533 mm-Torpedorohre, 4 Wasserbombenwerfer, 2 Waboablaufschienen. Außerdem besaß das Schiff: Radar Typ 272, 282, 285, 291, Sonar Typ 123A, 127. | |||
Einsatzgeschichte | |||
Am 06.08.1941 begannen die Versuchsfahrten der Onslow, die am 08.10.1941 abgenommen wurde und ihren Dienst bei der Home Fleet in Scapa Flow beginnen sollte. Am 31.10.1941 erfolgte ihr erster Einsatz als Sicherung des Minenlegers Welshman und zweier Hilfsminenleger zusammen mit den Schwesterbooten Offa und Oribi sowie dem Geleitzerstörer Brighton, um eine neue Sperre im Seegebiet zwischen den Faröern und Island zu legen. Ab dem 17.11.1941 erfolgte ihr erster Einsatz als Sicherung eines Nordmeergeleitzuges in die Sowjetunion (PQ-4) mit dem Schweren Kreuzer Berwick und der Offa. Diese Aufgabe erledigte das Boot vorrangig bis zum Kriegsende. | |||
Am 24.12.1941 verließ die Onslow Scapa Flow mit dem Kreuzer Kenya, den Schwesterbooten Oribi und Offa, der Chiddingfold sowie den ehemaligen Kanalfähren Prince Charles und Prince Leopold als Truppentransportern zu einem Kommando-Raid gegen Vågsøy auf den Lofoten (Operation Archery). Die Onslow unterstützte die Landungstruppen, darunter die norwegische Kommandoeinheit Kompanie Linge, mit ihrer Hauptartillerie und besetzte mit einem Prisenkommando das deutsche Vorpostenboot V 5108 Föhn, auf dem das Verschlüsselungsgerät mit Anleitung sichergestellt werden konnte. Der Vorstoß richtete sich gegen von den Deutschen betriebene Fischverarbeitungsbetriebe und sollte mit einem gleichzeitig erfolgten zweiten Vorstoß die Deutschen veranlassen, mehr Truppen in Norwegen zu stationieren. Auf dem Rückzug nahmen die Angreifer Freiwillige Norweger aber auch norwegische Kollaborateure (Quislinge) mit. Am 28.12.1941 trafen die Einsatzkräfte wieder in Scapa Flow ein. | |||
Die Onslow diente weiter bei Home Fleet in der Sicherung der North West Approaches. Am 01.01.1942 rettete sie 23 Überlebende von der noch treibenden Hecksektion des am Vortag torpedieren Motorschiff Cardita und brachte sie am 02.01.1942 nach Reykjavik. Im März war das Boot dann wieder in der Fernsicherungsgruppe des Russland-Geleitzuges PQ-12 und bis Ende Mai auch der folgenden Geleitzüge bis PQ-16, bei dem es zur Nahsicherung gehörte. Diese Gruppe mit den Kreuzern Nigeria, Kent, Norfolk, Liverpool und den Zerstörern Oribi, Marne neben der Onslow verblieb allerdings nur am 25. und 26.05.1942 beim Geleitzuges und wurde dann wegen der U-Boot-Gefahr abgezogen. Der Geleitzuges verlor zehn Schiffe (7 durch Luft-, 3 durch U-Boot-Angriffe). | |||
Im Juni 1942 wurde das Boot der Sicherung des Geleitzuges WS-19Z nach Malta zugeteilt (Operation Harpoon). Dessen fünf Transporter und ein Tanker sollten ab dem 05.06.1942 vom Clyde durch die Kreuzer Kenya und Liverpool sowie die Zerstörer Bedouin, Icarus, Marne, Matchless, Escape neben der Onslow sowie die Geleitzerstörer Middleton, Badsworth und die polnische ORP Kujawiak gesichert werden. Zur Sicherung der in Malta dringend benötigten Versorgungsgüter traten am 11.06.1942 in Gibraltar noch eine Vielzahl weiterer Einheiten hinzu und die Sicherungsgruppen wurden neu zusammengestellt. Neben dem Westkonvoi (Operation Harpoon) versuchte gleichzeitig von Alexandria ein Ostkonvoi von zwölf Transportern gesichert durch die Mittelmeerflotte (Operation Vigorous) Malta zu erreichen. | |||
Die Onslow wurde der Sicherung der Trägergruppe (Eagle, Argus) zugeteilt, zu der neben drei Kreuzern sieben weitere Zerstörer gehörten. Am 17.05.1942 begleitete mit der Icarus die Eagle zurück nach Gibraltar, die dringend Treibstoff benötigte. | |||
Am 20.06.1942 begann der Rückmarsch der Einheiten der Home Fleet, die dann die Sicherung des Russland-Konvois PQ-17 übernahm. Der erneute frühzeitige Rückzug der Sicherungseinheiten begünstigte die Erfolge der Deutschen gegen diesen Geleitzug. | |||
Die Onslow sicherte die Einheiten der Home Fleet und blieb dann zwischen Island und den Britischen Inseln. Im August 1942 sicherte sie dann noch Einheiten der Home Fleet, die von einem weiteren Einsatz zur Unterstützung Maltas zurückkehrten. Anfang September gehörte das Boot dann zu einer der beiden Sicherungsgruppen am Geleitzug PQ-18. Geführt vom Kreuzer Scylla schützten zwei Gruppen mit je acht Zerstörern den Konvoi. Zur Gruppe der Onslow gehörten noch die Onslaught, Opportune, Offa sowie die Tribals Ashanti, Eskimo, Somali und Tartar. Trotz der längeren und intensive Sicherung verlor dieser Konvoi dreizehn Schiffe. | |||
Ende Oktober 1942 wurde die Onslow zum Geleitzug WS-24 in der Irischen See kommandiert, der von den Schwesterbooten Offa, Oribi, dem neuen Zerstörer Rotherham und dem Holcombe über den Atlantik begleitet werden sollte. Der Geleitzug hatte auf sieben großen Truppentransportern Soldaten für den Mittleren Osten und sollte erstmals über das inzwischen auf Seiten der Alliierten dem Krieg beigetretene Brasilien nach Südafrika laufen. Zu ihm gehörten mit der Empress of Scotland und den Schwesterschiffen Athlone Castle und Stirling Castle drei Schiffe von über 25.000 BRT. Der so weit westliche Kurs war auch wegen der anlaufenden Landungen der Alliierten in Nordafrika (Operation Torch) gewählt worden. Schon am 2. November verließen Onslow und Offa den Konvoi und liefen Ponta Delgada auf den Azoren an. Am folgenden Tag schloss sich die Onslow der US Western Task Force an und unterstützte ab dem 8. die bei Casablanca landenden US-Truppen. Schon am 10.10.1942 nach Gibraltar entlassen, liefen Onslow und Oribi von dort vom 14. bis 18.11.1942 zurück nach Scapa Flow. | |||
Am 25.12.1942 übernahm die Onslow die Geleitsicherung des Nordmeer-Geleitzuges JW-51B mit den Schwesterbooten Obedient, Obdurate, Oribi und Orwell. Zur Sicherung des 15 Schiffe umfassenden Teilkonvois gehörten noch der Zerstörer Achates, ein Minensucher, zwei Korvetten und zwei bewaffnete Trawler. Bei sehr schweren Wetterbedingungen suchte der Konvoi seinen Weg nach Murmansk, als er am 31.12.1942 vom deutschen Schweren Kreuzer Admiral Hipper angegriffen wurde. Der Kommandant der Onslow, Captain Sherbrooke, entschloss sich zu einem Gegenangriff mit Obedient, Obdurate und Orwell, woraus sich die Schlacht in der Barentssee entwickelte. Die Oribi stand nicht zur Verfügung, da sie den Anschluss verloren hatte. | |||
Den deutschen Angreifern des Unternehmens Regenbogen, neben der Hipper noch das ehemalige Panzerschiff Lützow und sechs Zerstörer, gelang kein koordinierter Angriff. Nach dem Eintreffen der britischen Nahsicherung mit den Kreuzern HMS Sheffield und HMS Jamaica und Treffern auf der Hipper zogen sich die Deutschen zurück. Beide Seiten hatten mit Friedrich Eckoldt und Achates einen Zerstörer verloren; die Briten dazu noch den Minensucher Bramble. Darüber hinaus hatten die Zerstörer Obedient und Obdurate Treffer erhalten. Schwer getroffen war die Onslow, die neben vielen Verletzten 17 Tote zu beklagen hatte. Der schwerverletzte Kommandant Sherbrooke wurde für seine mutige Führung der Zerstörer mit dem Victoria-Kreuz ausgezeichnet. | |||
Als Folge des Gefechtes an Silvester wurde die Onslow in Murmansk behelfsmäßig repariert und konnte erst am 29.01.1943 mit dem Geleitzug RA-52 nach Großbritannien zurückkehren. Am 07.02.1943 ging sie in Hull in eine Werft, um grundlegend instand gesetzt zu werden. Dabei wurde ein moderner Gittermast eingebaut, die Radaranlage erneuert und ein neues Funkpeilgerät installiert. Ab Ende April wurde das Boot mit einer neuen Besatzung eingefahren. Ende Mai sicherte das Boot mit der Orwell das Schlachtschiff Howe auf der Fahrt nach Gibraltar. Anschließend wurden Schlachtschiffe im Mittelmeer gesichert und dann mit Orwell die Nelson auf dem Rückmarsch nach Plymouth begleitet. Im Juni 1943 übernahm die Onslow wieder die Aufgaben des Flottillenführers von der Offa für die 17th destroyer flotilla. Mitte August ging König Georg VI. in Scrabster an Bord der Onslow zur Überfahrt nach Scapa Flow, um die Home Fleet zu besichtigen. Ab Anfang November 1943 war das Boot wieder im Einsatz bei der Sicherung von Nordmeer-Geleitzügen. Ab dem 22.12.1943 gehörte sie zur Sicherung des Geleitzuges JW-55B. Als der Anmarsch der Scharnhorst festgestellt wurde, verblieb die Onslow beim Konvoi und war an dem Seegefecht vor dem Nordkap nicht beteiligt, während ein Teil der Zerstörer zur Abwehr des deutschen Schlachtschiffes herangezogen wurde. | |||
Zu Beginn des Jahres 1944 wurde das Boot überholt und die Radaranlage erneut verbessert. Ab März 1944 bereitete sich das Boot auch auf einen Einsatz im Kanal im Falle einer Landung der Alliierten auf dem Kontinent vor. Am Ende des Monats erneuter Einsatz in der Sicherung eines Nordmeer-Geleitzuges (JW-58) mit dem Kreuzer Diadem, den Geleitträgern Activity und Tracker und den Zerstörern Obedient, Offa, Offa, Opportune, Oribi, Orwell, Saumarez, Serapis, Scorpion, Venus sowie der norwegischen Stord. Am 14.05.1944 nahm die Onslow an einem Trägerraid der Emperor und Striker gegen den Schiffsverkehr vor Norwegen teil. | |||
Ab Ende Mai 1944 wurde die Onslow mit Schwesterbooten den Sicherungskräften für die geplante Invasion zugeteilt. Es kam zu Gefechten mit Schnellbooten, Luftangriffen auf das Boot und Artillerieunterstützung der Landungstruppen. Am 12.08.1944 war das Boot mit der Diadem und der Piorun an der Versenkung des Sperrbrechers 7 beteiligt. Ab September 1944 diente das Boot wieder bei der Sicherung der Nordmeer-Geleitzüge JW-60, JW-61, JW-62. | |||
Die Onslow war am 11.01.1945 erneut an einem Tägerraid gegen den Schiffsverkehr vor der norwegischen Küste beteiligt. Mit den Kreuzern Norfolk und Bellona und den Schwesterbooten Onslaught und Orwell wurde der Küstenverkehr angegriffen und das Minensuchboot M 273 und zwei Frachter versenkt. Im Februar sicherte die Onslow den Geleitzug JW-64. Bis zum Kriegsende folgten weitere Einsätze gegen den Schiffsverkehr vor der norwegischen Küste. Ab dem 12.05.1945 gehörte die Onslow zur Sicherung des letzten Nordmeer-Geleitzuges JW-67. | |||
Vom 05. bis 07.06.1945 gehörte die Onslow mit der Devonshire und den Zerstörern Obdurate, Orwell und der norwegischen Stord zur Eskorte des auf der HMS Norfolk heimkehrenden Königs Håkon VII., der in Oslo begeistert empfangen wurde. Nach fünf Tagen in der norwegischen Hauptstadt besuchte die Onslow noch Kopenhagen. Nach Dienst in der Ostsee folgte noch ein Besuch in Rotterdam. | |||
Vom 29.12.1945 bis zum 03.02.1946 nahm das Boot an der Operation Deadlight teil. Dann wurde das Boot bis April 1947 am Training und Versuchen mit Unterseebooten in Portsmouth beteiligt. Sie wurde dann aufgelegt und auf die Verkaufsliste gesetzt. Am 30.09.1949 erfolgte der Verkauf an Pakistan. | |||
Die angekaufte Onslow wurde als "Tippu Sultan" in den Dienst der Marine Pakistans gestellt, die 1949 auch noch das Schwesterboot Offa als Tariq übernahm. 1951 kam noch die Onslaught als Tughril hinzu. Die drei Boote dienten als Flottenzerstörer. | |||
1957 wurde die "Tippu Sultan" aus dem Dienst genommen und in Birkenhead zu einer U-Boot-Abwehr-Fregatte vom Typ 16 umgebaut. Dieser Umbau erfolgte auch bei der Tughril. Die Tariq wurde 1959 an Großbritannien zurückgegeben und verschrottet. Die Umbauten erfolgten nach den Vorgaben der Royal Navy für deren Umbauten ( Orwell, Paladin, Petard und sieben Boote der T-Klasse) und die Bewaffnung wurde vollständig erneuert. | |||
1960 kehrte das Boot nach Pakistan zurück und blieb bis zum Abbruch 1980 als letztes Boot der Klasse im Dienst. | |||
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