U 357
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DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 357" |
AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN: | |||
19.06.1942 - 22.06.1942 | Flensburg | Restarbeiten und Fahrübungen. | |
23.06.1942 - 08.07.1942 | Kiel | Erprobungen beim UAK. | |
09.07.1942 - 10.07.1942 | Hasle | Abhorchen bei der UAG-Schall. | |
12.07.1942 - 16.07.1942 | Gotenhafen | Erprobungen beim TEK. | |
17.07.1942 - 19.07.1942 | Danzig | Erprobung und Ausbildung bei der UAK. | |
20.07.1942 - 24.08.1942 | Hela | Frontausbildung bei der AGRU-Front. | |
25.08.1942 - 01.09.1942 | Danzig | Instandsetzungsarbeiten bei der Holmwerft. | |
02.09.1942 - 30.09.1942 | Danzig | Torpdoschießen bei der 25. U-Flottille. | |
01.10.1942 - 14.10.1942 | Danzig | Taktische Ausbildung bei der 25. U-Flottille. | |
17.10.1942 - 02.12.1942 | Flensburg | Restarbeiten in der Werft. | |
03.12.1942 - 14.12.1942 | Kiel | Ausrüstung zur 1. Unternehmung. | |
DIE UNTERNEHMUNGEN: 1. Unternehmung: | |||
15.12.1942 - 08:00 Uhr aus Kiel | → → → → | 16.12.1942 - 20:00 Uhr in Kristiansand | |
17.12.1942 - 07:15 Uhr aus Kristiansand | → → → → | 17.12.1942 - 16:30 Uhr in Egersund | |
18.12.1942 - 08:00 Uhr aus Egersund | → → → → | 26.12.1942 - 22:30 Uhr Verlust des Bootes | |
Die Fahrt : U 357, unter Oberleutnant zur See/Kapitänleutnant Adolf Kellner, war 10 Tage, 11 Stunden und 57 Minuten auf See. Am 16.12.1942 wurde in Kristiansand Brennstoff ergänzt und am 17.12.1942 in Egersund übernachtet. Anschließend operierte das Boot im Nordatlantik und nordwestlich Irland. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. U 357 selbst, wurde auf dieser Fahrt, nach Beschädigungen durch britischen Kriegsschiffen, selbst versenkt. |
DAS SCHICKSAL: | |||||
Datum: | 26.12.1942 | ||||
Letzter Kommandant: | Kapitänleutnant | Adolf Kellner | |||
Ort: | Nordatlantik | ||||
Position: | 57°10' N - 15°40' W | ||||
Planquadrat: | AM 1914 | ||||
Versenkt durch: | Selbstversenkung | ||||
Tote: | 36 | ||||
Überlebende: | 8 | ||||
Detailangaben zum Schicksal: U 357 wurde am 26.12.1942 im Nordatlantik nordwestlich von Irland, nach schweren Beschädigungen durch die britischen Zerstörer HMS Hesperus (H.57) und HMS Vanessa (D.29), selbst versenkt. Das Boot wurde am Geleitzug HX-129 nach Abgabe eines Funkspruches durch Huff-Duff eingepeilt, durch Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und anschließend selbst versenkt. Bericht des Bootsmaates Rudolf Fetz: Tagsüber blieben wir als Fühlungshalter in gewisser Entfernung am Konvoi, aber so gegen 17:00 Uhr am 26.12.1942 waren wir wieder nahe heran. Als ich nach kurzer Ablösung wieder auf die Brücke kam, waren die Aufbauten eines Dampfers des Geleitzuges mit bloßem Auge sichtbar. Auf meinen Hinweis, wir sind zu nahe, kam die Antwort des Kommandanten, wir dürfen den Geleitzug nicht verlieren. Aber dann war es soweit, ich sah auf meiner Seite einen Zerstörer auf uns zukommen. Ich gab sofort Alarm und besetzte das achtere Tiefenruder. Bei 60 Meter kamen die ersten Wasserbomben ziemlich nahe, starke Erschütterung. Der Verdichter wurde aus der Ankerung gerissen und fiel auf die Bodenplatten. Ein Maschinengefreiter wurde dabei verletzt. Außerdem trat Wasser bei den Abgasklappen und Buchsen ein. Da kein Befehl irgendeiner Art erfolgte, legte ich das Tiefenruder hart oben, ebenso auf meine Anweisung auch das vordere Ruder. Durch dieses Manöver gelang es, das Boot bei 160 Meter abzufangen. Leider ließ sich U 357 auf dieser Tiefe nicht halten, im Laufe der nächsten zwei Stunden sackte es immer wieder durch. Bei 200 Meter Tiefe mussten wir die E-Maschinen auf große Fahrt halten. So gegen 20:00 Uhr kam das Ende. Ich meldete dem Kommandanten, dass sich das Boot nicht halten lässt. Trotz großer Fahrt sackte das Boot auf 210 Meter, zuletzt auf 220 Meter. Da kam der Befehl: "Alles klar machen, zum Auftauchen!" Zuerst reagierte das Boot überhaupt nicht. Erst nach ungefähr 10 Minuten stieg der Zeiger langsam nach oben. Mit der letzten Luft gelang es, U 357 an die Oberfläche zu bringen. Das war gegen 20:00 Uhr Bordzeit.Der 2. Wachoffizier Dornseifer verliert die Nerven, öffnet das Turmluk, stürzt auf die Brücke, hinter ihm der Kommandant. Als ich mit dem Kopf durch das Luk war, sah ich, wie der Kommandant die Arme nach oben reißt und über den Wintergarten in der See verschwindet, ebenso der 2. Wachoffizier. Die Briten schossen mit leichten Waffen auf uns. Nach Meldung an den 1. Wachoffizier übernahm dieser das Kommando. Er kam in den Turm, wo wir beide mit leicht ausgefahrenem Sehrohr die Lage peilten. Zwei Zerstörer hatten uns in der Zange, kurze Entscheidung: Anfrage in den Bugraum zum Torpedomixer. Leider wurde die Torpedoanlage unklar gemeldet. Die Chance zu entkommen, weil es Nacht war, war gering, aber wir versuchten es, ohne Erfolg. So gegen 22:00 Uhr bekamen wir einen Granattreffer in das Seitenruder. Wir fuhren mit beiden Dieseln große Fahrt, aber nur im Kreis. Daraufhin befahl der 1. Wachoffizier: "Klar bei Schwimmwesten - klar machen zum Aussteigen. Boot klarmachen zum Sprengen!" Der Zentralemaat meldet, Sprengkammer lässt sich nicht öffnen. Der 1. Wachoffizier entschied: "Alle Mann aus dem Boot!" Die Diesel laufen auf großer Fahrt weiter. Mit dem Zentralemaat öffne ich in der Zentrale die Flutventile und steige mit ihm in den Turm. Auf der Brücke sah ich noch den größten Teil der Besatzung zusammen im Wasser treiben. Ein Brecher spülte auch mich von Bord. Nach geraumer Zeit tauchte ein Schatten auf, kurze Zeit später höre ich ein Knirschen. Ein Zerstörer rammte das immer noch an der Wasseroberfläche befindliche Boot. Dann war ich allein, nichts zu hören und zu sehen. Nach langer Zeit, nachdem ich steif wie ein Brett war, blitzte ein Scheinwerfer in der Nähe auf, ein Wellenberg hob mich hoch, als der Strahl darüberstrich und ich gesehen wurde. Der Zerstörer kam näher und zwei Matrosen holten mich an der Luvseite aus dem Wasser. Jetzt sah ich, dass die Bugsteven des Zerstörers HMS Vanessa (D.29) gestutzt waren, er war es, der unser Boot gerammt hatte, deswegen konnte er, laut Aussage, mit dem Suchen nach Überlebenden so spät beginnen. Am nächsten Tag gab es ein Seemannsbegräbnis: Bootsmaat Josef Gieras war an Erschöpfung verstorben. |
DIE BESATZUNG: Am 26.12.1942 kamen ums Leben: (36) Böde, Helmuth ● Broda, Günther-Heinz-Wilhelm ● Dornseifer, Josef ● Felke, Josef ● Gieras, Josef ● Grünberger, Joseph ● Heck, Ludwig ● Hirschfeld, Paul ● Hunn, Richard ● Hutterer, Otto ● Iszdonat, Bruno ● Kellner, Adolf ● Kilburg, Herbert ● Klingbeil, Horst ● Köwing, Karl-Heinz ● Lehmann, Erich-Paul ● Lüling, Hermann ● Mahnken, Karl-Heinz ● Maul, Peter ● Meyer-Storck, Johann ● Müller, Günter ● Nehmzow, Rudolf ● Petersen, Wilhelm ● Prange, Heinz ● Reichwein, Willi ● Riebenstahl, Kurt ● Schmidt, Hans ● Stumm, Johannes ● Tausendfreund, Arthur ● Treffke, Erwin ● Veit, Günther-Herbert ● Volkmann, Wilhelm ● Wagner, Gerhard ● Walther, Rudolf ● Wildenhof, Kurt ● Wilhelm, Karl Überlebende des 26.12.1942: (8) Dohrmann, Kurt ● Fetz, Rudolf ● Kasch, Harald ● Kessler, Wilhelm ● Lehmann, Gerhard ● Striehn, Heinz ● Ströder, Rudolf ● Thiele, Herbert Vor dem 15.12.1942: ② Zur Zeit nicht ermittelt. |
ANMERKUNGEN: ① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten. ② Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig. |