U 433: Unterschied zwischen den Versionen
Aus U-Boot-Archiv Wiki
Zeile 71: | Zeile 71: | ||
'''<u>AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:</u>''' | '''<u>AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:</u>''' | ||
|- | |- | ||
− | | || [[25.05.1941]] - [[24.08.1941]] || || Erprobung und Ausbildung bei den einzelnen Kommandos ([[UAK]], [[TEK]], [[AGRU-Front]] usw.) | + | | || [[25.05.1941]] - [[24.08.1941]] || || Erprobung und Ausbildung bei den einzelnen Kommandos und Ausbildungsflottillen ([[UAK]], [[TEK]], [[AGRU-Front]] usw.) |
|- | |- | ||
| || colspan="3" | | | || colspan="3" | | ||
Zeile 96: | Zeile 96: | ||
| || colspan="3" | | | || colspan="3" | | ||
− | + | '''Die Fahrt:''' U 433, unter [[Oberleutnant zur See]] [[Hans Ey]], verlegte von [[Kiel]] über [[Kristiansand]] nach [[Bergen]]. Dort erfolgten Tauchübungen, Restarbeiten und die Ausrüstung zur 1. Unternehmung. | |
|- | |- | ||
| || colspan="3" | | | || colspan="3" | | ||
Zeile 106: | Zeile 106: | ||
| || colspan="3" | | | || colspan="3" | | ||
− | + | '''Die Fahrt:''' U 433, unter [[Oberleutnant zur See]] [[Hans Ey]], war 30 Tage und 18 Stunden auf See und legte dabei 5.063 [[sm]] über und 297 [[sm]] unter Wasser zurück. Das Boot operierte im [[Nordatlantik]] und südwestlich [[Island]]. Es gehörte zur [[U-Boot-Gruppen|U-Boot-Gruppe]] [[Markgraf (U-Bootgruppe)|Markgraf]]. U 433 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 2.215 [[BRT]] beschädigen. | |
− | + | '''Beschädigt wurde:''' [[11.09.1942]] - nw - ''[[Bestum]]'' - 2.215 [[BRT]]. | |
− | + | '''Der Kommandant zur 1. Unternehmung:''' Materiell hat das Boot nach seiner ersten Fernfahrt ohne schlechten Wetter und direkte Feindeinwirkung Ausfälle und Versager aufzuweisen, die unverständlich sind. Das Abbrechen von Halterungen, Reißen von Rohrleitungen, Abscheren von Bolzen, Keilen und Blasen von Ventilen am laufenden Band (bei normaler Beanspruchung) deuten auf Verwendung von minderwertigen Materials bzw. unzuverlässiges Arbeiten hin. | |
|- | |- | ||
| || colspan="3" | | | || colspan="3" | | ||
Zeile 122: | Zeile 122: | ||
| || colspan="3" | | | || colspan="3" | | ||
− | + | '''Die Fahrt:''' U 433, unter [[Oberleutnant zur See]] [[Hans Ey]], war 11 Tage auf See. Am [[06.11.1942]] mußte das Boot, wegen Maschinenschaden, wieder in [[St. Nazaire]] einlaufen. Anschließend operierte es, nach dem [[Gibraltar]]-Durchbruch, im westlichen [[Mittelmeer]]. U 433 gehörte zur [[U-Boot-Gruppen|U-Boot-Gruppe]] [[Arnauld (U-Bootgruppe)|Arnauld]]. Schiffe wurden nicht versenkt oder beschädigt. U 433 selbst, wurde auf dieser Unternehmung von einem britischen Kriegsschiff versenkt. | |
|- | |- | ||
<br> | <br> | ||
Zeile 159: | Zeile 159: | ||
U 433 wurde am [[17.11.1941]] im [[Mittelmeer]] südlich von [[Malaga]] durch [[Wasserbombe|Wasserbomben]] und Artillerie der britischen Korvette [[HMS]] ''[[Marigold (K.87)]]'' versenkt. | U 433 wurde am [[17.11.1941]] im [[Mittelmeer]] südlich von [[Malaga]] durch [[Wasserbombe|Wasserbomben]] und Artillerie der britischen Korvette [[HMS]] ''[[Marigold (K.87)]]'' versenkt. | ||
− | Bericht des Kommandanten: | + | <u>Bericht des Kommandanten von U 433:</u> |
[[16.11.1941]] - Laufe mit Anbruch der Dunkelheit Richtung [[Gibraltar]], um morgens vor Ceuta unter Wasser auf- und abzustehen und den Schiffsverkehr zu beobachten. Gegen 23:00 Uhr wird ein Schatten gemeldet, der schnell von achtern aufkam. Er wird zunächst als Kleiner Kreuzer angesprochen. Boot geht auf Parallelkurs und vorliche Angriffsposition, dabei wird die Gegnerfahrt ermittelt. Drehe nach Erreichen günstiger Schußposition gegen Mitternacht mit gestoppten Maschinen auf Angriffskurs und schieße aus 900 Metern Entfernung einen Dreierfächer, Tiefeneinstellung drei Meter. Die [[Torpedo|Torpedos]] laufen mit deutlich sichtbarer "Leuchtspur" auf den Gegner zu, da das Wasser stark phosphoresziert! Der Gegner dreht sofort, nahezu auf dem "Teller" ab, alle drei Aale verfehlen ihr Ziel, oder laufen unten durch, da es sich, wie sich später herausstellt, um die [[HMS]] ''[[Marigold (K.87)]]'' handelt, eine moderne Korvette, die nur etwas über zwei Meter Tiefgang hatte. Ich versuche, beim Herumschwenken die Hecktorpedos zu schießen, doch der Gegner wandert zu schnell aus. Drehe darauf in großem Bogen erneut auf die Korvette zu, um den letzten Bugtorpedo zu schießen, so dass ich um 180 Grad herumschwenken musste, um zu versuchen, dem Gegner über Wasser wegzulaufen. Die Korvette kommt schnell auf und schießt abwechselnd scharf und Leuchtgranaten, so dass wir praktisch vor einem hellen Leuchtschirm stehen. Schicke, als die Korvette auf etwa eine Seemeile heran war und Granaten dicht über unsere Brücke gingen, die Wache nach unten. Tauche bei etwa tausend Meter Abstand und drehte sofort unter Wasser ab. Der Gegner überlief uns ziemlich nach und warf [[Wasserbombe|Wasserbomben]], die jedoch nur geringe Schäden bewirkten. Die Heckbuchse machte Wasser, so dass das Boot langsam achterlastig fällt, während ich versuche auf etwa 90 Meter Tiefe bei Schleichfahrt und wechselnden Kursen wegzukommen. Der Gegner war nicht mehr zu hören, reagiert auch nicht auf das Anstellen der Lenzpumpe. Nach etwa einer Stunde gehe ich langsam höher, um aufzutauchen, um über Wasser abzulaufen. Keine Horchpeilung! | [[16.11.1941]] - Laufe mit Anbruch der Dunkelheit Richtung [[Gibraltar]], um morgens vor Ceuta unter Wasser auf- und abzustehen und den Schiffsverkehr zu beobachten. Gegen 23:00 Uhr wird ein Schatten gemeldet, der schnell von achtern aufkam. Er wird zunächst als Kleiner Kreuzer angesprochen. Boot geht auf Parallelkurs und vorliche Angriffsposition, dabei wird die Gegnerfahrt ermittelt. Drehe nach Erreichen günstiger Schußposition gegen Mitternacht mit gestoppten Maschinen auf Angriffskurs und schieße aus 900 Metern Entfernung einen Dreierfächer, Tiefeneinstellung drei Meter. Die [[Torpedo|Torpedos]] laufen mit deutlich sichtbarer "Leuchtspur" auf den Gegner zu, da das Wasser stark phosphoresziert! Der Gegner dreht sofort, nahezu auf dem "Teller" ab, alle drei Aale verfehlen ihr Ziel, oder laufen unten durch, da es sich, wie sich später herausstellt, um die [[HMS]] ''[[Marigold (K.87)]]'' handelt, eine moderne Korvette, die nur etwas über zwei Meter Tiefgang hatte. Ich versuche, beim Herumschwenken die Hecktorpedos zu schießen, doch der Gegner wandert zu schnell aus. Drehe darauf in großem Bogen erneut auf die Korvette zu, um den letzten Bugtorpedo zu schießen, so dass ich um 180 Grad herumschwenken musste, um zu versuchen, dem Gegner über Wasser wegzulaufen. Die Korvette kommt schnell auf und schießt abwechselnd scharf und Leuchtgranaten, so dass wir praktisch vor einem hellen Leuchtschirm stehen. Schicke, als die Korvette auf etwa eine Seemeile heran war und Granaten dicht über unsere Brücke gingen, die Wache nach unten. Tauche bei etwa tausend Meter Abstand und drehte sofort unter Wasser ab. Der Gegner überlief uns ziemlich nach und warf [[Wasserbombe|Wasserbomben]], die jedoch nur geringe Schäden bewirkten. Die Heckbuchse machte Wasser, so dass das Boot langsam achterlastig fällt, während ich versuche auf etwa 90 Meter Tiefe bei Schleichfahrt und wechselnden Kursen wegzukommen. Der Gegner war nicht mehr zu hören, reagiert auch nicht auf das Anstellen der Lenzpumpe. Nach etwa einer Stunde gehe ich langsam höher, um aufzutauchen, um über Wasser abzulaufen. Keine Horchpeilung! | ||
Zeile 211: | Zeile 211: | ||
[http://www.amazon.de/U-Boot-Krieg-1939-1945-Deutsche-U-Boot-Erfolge-September/dp/3813205134/ref=sr_1_cc_3?s=books&ie=UTF8&qid=1319273824&sr=1-3-catcorr| Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge"] | [http://www.amazon.de/U-Boot-Krieg-1939-1945-Deutsche-U-Boot-Erfolge-September/dp/3813205134/ref=sr_1_cc_3?s=books&ie=UTF8&qid=1319273824&sr=1-3-catcorr| Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge"] | ||
− | [http://www.christian-schmidt.com/advanced_search_result.php?keywords=Herbert+Ritschel&search_in_description=1&osCsid=utce90jo91cjuq5kb2cnhgr6v6&x=9&y=11| Herbert Ritschel - Band 8 - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 / U 375 - U 435"] | + | [http://www.christian-schmidt.com/advanced_search_result.php?keywords=Herbert+Ritschel&search_in_description=1&osCsid=utce90jo91cjuq5kb2cnhgr6v6&x=9&y=11| Herbert Ritschel - Band 8 - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 / U 375 - U 435"] Seite 354 - 356. |
|- | |- | ||
<br> | <br> |
Version vom 24. Mai 2013, 05:21 Uhr
DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 433" |
AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN: | |||
25.05.1941 - 24.08.1941 | Erprobung und Ausbildung bei den einzelnen Kommandos und Ausbildungsflottillen (UAK, TEK, AGRU-Front usw.) | ||
DIE UNTERNEHMUNGEN: | |||
26.07.1941 - 08:00 Uhr aus Kiel | → → → → | 27.07.1941 - 04:45 Uhr in Kristiansand | |
28.07.1941 - 00:15 Uhr aus Kristiansand | → → → → | 28.07.1941 - 23:30 Uhr in Bergen | |
Die Fahrt: U 433, unter Oberleutnant zur See Hans Ey, verlegte von Kiel über Kristiansand nach Bergen. Dort erfolgten Tauchübungen, Restarbeiten und die Ausrüstung zur 1. Unternehmung. | |||
1. Unternehmung: | |||
25.08.1941 - 20:00 Uhr aus Bergen | → → → → | 25.09.1941 - 14:00 Uhr in St. Nazaire | |
Die Fahrt: U 433, unter Oberleutnant zur See Hans Ey, war 30 Tage und 18 Stunden auf See und legte dabei 5.063 sm über und 297 sm unter Wasser zurück. Das Boot operierte im Nordatlantik und südwestlich Island. Es gehörte zur U-Boot-Gruppe Markgraf. U 433 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 2.215 BRT beschädigen. Beschädigt wurde: 11.09.1942 - nw - Bestum - 2.215 BRT. Der Kommandant zur 1. Unternehmung: Materiell hat das Boot nach seiner ersten Fernfahrt ohne schlechten Wetter und direkte Feindeinwirkung Ausfälle und Versager aufzuweisen, die unverständlich sind. Das Abbrechen von Halterungen, Reißen von Rohrleitungen, Abscheren von Bolzen, Keilen und Blasen von Ventilen am laufenden Band (bei normaler Beanspruchung) deuten auf Verwendung von minderwertigen Materials bzw. unzuverlässiges Arbeiten hin. | |||
2. Unternehmung: | |||
04.11.1941 - 16:30 Uhr aus St. Nazaire | → → → → | 06.11.1942 - 17:55 Uhr in St. Nazaire | |
08.11.1941 - 08:20 Uhr aus St. Nazaire | → → → → | 17.11.1941 - //:// Uhr Verlust des Bootes | |
Die Fahrt: U 433, unter Oberleutnant zur See Hans Ey, war 11 Tage auf See. Am 06.11.1942 mußte das Boot, wegen Maschinenschaden, wieder in St. Nazaire einlaufen. Anschließend operierte es, nach dem Gibraltar-Durchbruch, im westlichen Mittelmeer. U 433 gehörte zur U-Boot-Gruppe Arnauld. Schiffe wurden nicht versenkt oder beschädigt. U 433 selbst, wurde auf dieser Unternehmung von einem britischen Kriegsschiff versenkt. |
DAS SCHICKSAL: | |||||
Datum: | 17.11.1941 | ||||
Letzter Kommandant: | Oberleutnant zur See | Hans Ey | |||
Ort: | Mittelmeer | ||||
Position: | 36°13' N - 04°42' W | ||||
Planquadrat: | CG 9653 | ||||
Versenkt durch: | HMS Marigold (K.87) | ||||
Tote: | 6 | ||||
Überlebende: | 38 | ||||
Detailangaben zum Schicksal: U 433 wurde am 17.11.1941 im Mittelmeer südlich von Malaga durch Wasserbomben und Artillerie der britischen Korvette HMS Marigold (K.87) versenkt. Bericht des Kommandanten von U 433: 16.11.1941 - Laufe mit Anbruch der Dunkelheit Richtung Gibraltar, um morgens vor Ceuta unter Wasser auf- und abzustehen und den Schiffsverkehr zu beobachten. Gegen 23:00 Uhr wird ein Schatten gemeldet, der schnell von achtern aufkam. Er wird zunächst als Kleiner Kreuzer angesprochen. Boot geht auf Parallelkurs und vorliche Angriffsposition, dabei wird die Gegnerfahrt ermittelt. Drehe nach Erreichen günstiger Schußposition gegen Mitternacht mit gestoppten Maschinen auf Angriffskurs und schieße aus 900 Metern Entfernung einen Dreierfächer, Tiefeneinstellung drei Meter. Die Torpedos laufen mit deutlich sichtbarer "Leuchtspur" auf den Gegner zu, da das Wasser stark phosphoresziert! Der Gegner dreht sofort, nahezu auf dem "Teller" ab, alle drei Aale verfehlen ihr Ziel, oder laufen unten durch, da es sich, wie sich später herausstellt, um die HMS Marigold (K.87) handelt, eine moderne Korvette, die nur etwas über zwei Meter Tiefgang hatte. Ich versuche, beim Herumschwenken die Hecktorpedos zu schießen, doch der Gegner wandert zu schnell aus. Drehe darauf in großem Bogen erneut auf die Korvette zu, um den letzten Bugtorpedo zu schießen, so dass ich um 180 Grad herumschwenken musste, um zu versuchen, dem Gegner über Wasser wegzulaufen. Die Korvette kommt schnell auf und schießt abwechselnd scharf und Leuchtgranaten, so dass wir praktisch vor einem hellen Leuchtschirm stehen. Schicke, als die Korvette auf etwa eine Seemeile heran war und Granaten dicht über unsere Brücke gingen, die Wache nach unten. Tauche bei etwa tausend Meter Abstand und drehte sofort unter Wasser ab. Der Gegner überlief uns ziemlich nach und warf Wasserbomben, die jedoch nur geringe Schäden bewirkten. Die Heckbuchse machte Wasser, so dass das Boot langsam achterlastig fällt, während ich versuche auf etwa 90 Meter Tiefe bei Schleichfahrt und wechselnden Kursen wegzukommen. Der Gegner war nicht mehr zu hören, reagiert auch nicht auf das Anstellen der Lenzpumpe. Nach etwa einer Stunde gehe ich langsam höher, um aufzutauchen, um über Wasser abzulaufen. Keine Horchpeilung! 17.11.1941 - Auf etwa 30 Meter, als ich eben das Nachtzielsehrohr klarmachen lasse, meldet der Funkraum plötzlich ein starkes Schraubengeräusch, das schnell auf uns zukommt. Gehe sofort mit "AK" und Hartruder auf Tiefe. Kurz darauf lief die Korvette, die wie sich später herausstellte, die ganze Zeit an der Oberfläche gestoppt lag, um uns zu erwarten, über uns weg und warf vier gut sitzende Wasserbomben. U 433 stellte sich auf dem Kopf und stieß stark vorlastig in die Tiefe. Schwere Ausfälle, Apparaturen kamen von der Decke, beide Maschinen, Licht, Tiefenanzeiger dielen aus. Die Druckluft sank rapide, von zwei Stellen wurde Wassereinbruch gemeldet. Ich lasse mit der letzten Druckluft von 25 atü anblasen, als das Boot auf über einhundert Meter durchgefallen war, was der einzige noch intakte Regelzeiger angab. Offensichtlich war nur eine Flaschengruppe noch intakt, denn der Rest blies ins Bootsinnere oder nach außen ab. Durch den starken Überdruck wurde ich, als ich das Turmluk schließlich öffnete, auf die Brücke geschleudert. Oben lag ein Bild der Verwüstung. U 433 lag mit dem Achterschiff tief im Wasser, die vorderen Luftflaschen blasen wie Luftschutzsirenen, das Geschützrohr war um 90 Grad abgeknickt. Inzwischen wurde von unten der Diesel klar gemeldet. Das Boot lief mit klemmendem Ruder und einem Diesel "AK" im Kreise herum, während die Korvette heran gedreht und uns mit allen Rohren beschoss. Ich befahl als der Gegner offenbar auf Rammkurs ging, "Boot klarmachen zum Versenken" und nach der Klarmachung "Alle Mann aus dem Boot". Obwohl ich Mühe hatte, die Männer einzeln an dem das Turmluk versperrenden Niedergang heraufzuholen, kamen alle heil und unverletzt an Oberdeck. Im Wasser bildeten sich von selbst Gruppen, damit sich keiner in der dunklen, aber sternenklaren Nacht verirrt. Nur zwei Kameraden, der Mechanikergefreite Motzkus und der Maschinengefreite Kiemann, beides gute Schwimmer, versuchten, wie ich später erfuhr, trotz Warnung, ein Licht, das sie als Festland ansprachen, schwimmend zu erreichen. Es stellte sich später heraus, dass dieses Licht einem entfernt fahrenden Dampfer gehörte, so dass wir von beiden Kameraden, trotz späterer Suchaktion der Korvette, nichts wieder sahen. Wo die anderen vier Besatzungsangehörigen, Erwin May, Rudolf Frick, Werner Scheel und Gerherd Taddey geblieben sind, kann ich ebenfalls nur nach Berichten und Vermutungen einzelner Überlbender angeben. Danach soll Taddey, der sich nicht entschließen konnte, ins Wasser zu gehen, noch an Bord von einer Granate getroffen worden sein. Bei den drei letzten Kameraden bestand die Vermutung, dass die im Wasser von dem Schützfeuer der Korvette getroffen wurden, da noch, als das Boot schon weit von der schwimmenden Besatzung entfernt weiterhin im Kreise herumlief, auf die wehrlosen Männer im Wasser gerichtet blieb. Über das weitere Schicksal war mir leider nichts bekannt, da ich zusammen mit dem Leitenden Ingenieur an Bord bemüht war, das schwer angeschlagene Boot zu versenken. Durch irgendeine Luftblase in der Tauchzelle hielt sich U 433 hertnäckig über Wasser, während sich die Korvette erneut auf Kollisionskurs näherte. Erst als wir das Torpedo- und Kombüsenluk öffneten, hob sich der Bug an und das Turmluk wurde schnell vom Wasser umspült. Darauf sackte U 433 schnell über das Heck ab, während wir ins Wasser sprangen und nach etwa einer dreiviertel Stunde von der Korvette aufgefischt wurden. Die HMS Marigold (K.87) hatte dann noch einige Zeit, leider ergebnislos nach Überlebenden gesucht. |
DIE BESATZUNG: Am 17.11.1941 kamen ums Leben: (6) Frick, Rudolf ● Kiemann, Richard ● May, Erwin ● Motzkus, Georg ● Scheel, Werner ● Taddey, Gerhard Überlebende des 17.11.1941: (38) Bartodzy, Fritz-Ludwig ● Burger, Helmut ● Busse, Heinrich ● Ey, Hans ● Fechner, Ernst ● Fischdick, Kurt ● Geisler, Wolfgang ● Gess, Günther ● Griessbach, Walter ● Grosshennig, Heinz ● Hänsel, Gerhard ● Hantke, Ernst ● Happel, Eberhard-Werner ● Hartmann, Walter ● Hellwig, Helmut ● Heppel, Willi ● Kaiser, Karl ● Klinke, Erwin ● Kolb, Franz ● König, Rudolf ● Kornmeier, Alfons ● Kossack, Gerhard ● Liesegang, Helmut ● Lindemann, Werner ● Lögow, Karl-Heinz ● Malkowski, Heinz ● Mansfeld, Theodor ● Nowack, Karl ● Radusch, Heinz ● Schäfer, Paul ● Schöning, Herbert ● Seiffert, Hans ● Stolpmann, Erich ● Tannebaum, Walter ● Trummel, Helmuth ● Wächter, Hans ● Weidig, Kurt ● Wiato, Hans Vor dem 08.11.1941: (3) ② |
ANMERKUNGEN: ① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten. ② Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig. |