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U 433: Unterschied zwischen den Versionen

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| colspan="3" | U 433 wurde am 17.11.1941 im Mittelmeer südlich von Malaga durch Wasserbomben und Artillerie der britischen Korvette >>[[HMS Marigold (K.87)]]<< (Lt. James Renwick) versenkt.
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| colspan="3" | U 433 wurde am 17.11.1941 im Mittelmeer südlich von Malaga durch Wasserbomben und Artillerie der britischen Korvette [[HMS Marigold (K.87)]] (Lt. James Renwick) versenkt.
 
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| colspan="3" | 16.11.41 - Laufe mit Anbruch der Dunkelheit Richtung Gibraltar, um morgens vor Ceuta unter Wasser auf- und abzustehen und den Schiffsverkehr zu beobachten. Gegen 23:00 h wird ein Schatten gemeldet, der schnell von achtern aufkam. Er wird zunächst als Kleiner Kreuzer angesprochen. Boot geht auf Parallelkurs und vorliche Angriffsposition, dabei wird die Gegnerfahrt ermittelt. Drehe nach Erreichen günstiger Schußposition gegen Mitternacht mit gestoppten Maschinen auf Angriffskurs und schieße aus 900 Metern Entfernung einen Dreierfächer, Tiefeneinstellung drei Meter. Die Torpedos laufen mit deutlich sichtbarer Leuchtspur auf den Gegner zu, da das Wasser stark phosphoresziert!
 
| colspan="3" | 16.11.41 - Laufe mit Anbruch der Dunkelheit Richtung Gibraltar, um morgens vor Ceuta unter Wasser auf- und abzustehen und den Schiffsverkehr zu beobachten. Gegen 23:00 h wird ein Schatten gemeldet, der schnell von achtern aufkam. Er wird zunächst als Kleiner Kreuzer angesprochen. Boot geht auf Parallelkurs und vorliche Angriffsposition, dabei wird die Gegnerfahrt ermittelt. Drehe nach Erreichen günstiger Schußposition gegen Mitternacht mit gestoppten Maschinen auf Angriffskurs und schieße aus 900 Metern Entfernung einen Dreierfächer, Tiefeneinstellung drei Meter. Die Torpedos laufen mit deutlich sichtbarer Leuchtspur auf den Gegner zu, da das Wasser stark phosphoresziert!
 
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| colspan="3" | Der Gegner dreht sofort, nahezu auf dem Teller ab, alle drei Aale verfehlen ihr Ziel, oder laufen unten durch, da es sich, wie sich später herausstellt, um die >>HMS Marigold<< handelt, eine moderne Korvette, die nur etwas über zwei Meter Tiefgang hatte. Ich versuche, beim Herumschwenken die Hecktorpedos zu schießen, doch der Gegner wandert zu schnell aus. Drehe darauf in großem Bogen erneut auf die Korvette zu, um den letzten Bugtorpedo zu schießen, so dass ich um 180 Grad herumschwenken musste, um zu versuchen, dem Gegner über Wasser wegzulaufen. Die Korvette kommt schnell auf und schießt abwechselnd scharf und Leuchtgranaten, so dass wir praktisch vor einem hellen Leuchtschirm stehen. Schicke, als die Korvette auf etwa eine Seemeile heran war und Granaten dicht über unsere Brücke gingen, die Wache nach unten.
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| colspan="3" | Der Gegner dreht sofort, nahezu auf dem Teller ab, alle drei Aale verfehlen ihr Ziel, oder laufen unten durch, da es sich, wie sich später herausstellt, um die HMS MARIGOLD handelt, eine moderne Korvette, die nur etwas über zwei Meter Tiefgang hatte. Ich versuche, beim Herumschwenken die Hecktorpedos zu schießen, doch der Gegner wandert zu schnell aus. Drehe darauf in großem Bogen erneut auf die Korvette zu, um den letzten Bugtorpedo zu schießen, so dass ich um 180 Grad herumschwenken musste, um zu versuchen, dem Gegner über Wasser wegzulaufen. Die Korvette kommt schnell auf und schießt abwechselnd scharf und Leuchtgranaten, so dass wir praktisch vor einem hellen Leuchtschirm stehen. Schicke, als die Korvette auf etwa eine Seemeile heran war und Granaten dicht über unsere Brücke gingen, die Wache nach unten.
 
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| colspan="3" | Tauche bei etwa tausend Meter Abstand und drehte sofort unter Wasser ab. Der Gegner überlief uns ziemlich nach und warf Wasserbomben, die jedoch nur geringe Schäden bewirkten. Die Heckbuchse machte Wasser, so dass das Boot langsam achterlastig fällt, während ich versuche auf etwa 90 Meter Tiefe bei Schleichfahrt und wechselnden Kursen wegzukommen. Der Gegner war nicht mehr zu hören, reagiert auch nicht auf das Anstellen der Lenzpumpe. Nach etwa einer Stunde gehe ich langsam höher, um aufzutauchen, um über Wasser abzulaufen. Keine Horchpeilung!
 
| colspan="3" | Tauche bei etwa tausend Meter Abstand und drehte sofort unter Wasser ab. Der Gegner überlief uns ziemlich nach und warf Wasserbomben, die jedoch nur geringe Schäden bewirkten. Die Heckbuchse machte Wasser, so dass das Boot langsam achterlastig fällt, während ich versuche auf etwa 90 Meter Tiefe bei Schleichfahrt und wechselnden Kursen wegzukommen. Der Gegner war nicht mehr zu hören, reagiert auch nicht auf das Anstellen der Lenzpumpe. Nach etwa einer Stunde gehe ich langsam höher, um aufzutauchen, um über Wasser abzulaufen. Keine Horchpeilung!
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| colspan="3" | Nur zwei Kameraden, der Mechanikergefreite Motzkus und der Maschinengefreite Kiemann, beides gute Schwimmer, versuchten, wie ich später erfuhr, trotz Warnung, ein Licht, das sie als Festland ansprachen, schwimmend zu erreichen. Es stellte sich später heraus, dass dieses Licht einem entfernt fahrenden Dampfer gehörte, so dass wir von beiden Kameraden, trotz späterer Suchaktion der Korvette, nichts wieder sahen. Wo die anderen vier Besatzungsangehörigen, Erwin May, Rudolf Frick, Werner Scheel und Gerherd Taddey geblieben sind, kann ich ebenfalls nur nach Berichten und Vermutungen einzelner Überlebender angeben. Danach soll Taddey, der sich nicht entschließen konnte, ins Wasser zu gehen, noch an Bord von einer Granate getroffen worden sein.
 
| colspan="3" | Nur zwei Kameraden, der Mechanikergefreite Motzkus und der Maschinengefreite Kiemann, beides gute Schwimmer, versuchten, wie ich später erfuhr, trotz Warnung, ein Licht, das sie als Festland ansprachen, schwimmend zu erreichen. Es stellte sich später heraus, dass dieses Licht einem entfernt fahrenden Dampfer gehörte, so dass wir von beiden Kameraden, trotz späterer Suchaktion der Korvette, nichts wieder sahen. Wo die anderen vier Besatzungsangehörigen, Erwin May, Rudolf Frick, Werner Scheel und Gerherd Taddey geblieben sind, kann ich ebenfalls nur nach Berichten und Vermutungen einzelner Überlebender angeben. Danach soll Taddey, der sich nicht entschließen konnte, ins Wasser zu gehen, noch an Bord von einer Granate getroffen worden sein.
 
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| colspan="3" | Bei den drei letzten Kameraden bestand die Vermutung, dass die im Wasser von dem Geschützfeuer der Korvette getroffen wurden, da noch, als das Boot schon weit von der schwimmenden Besatzung entfernt weiterhin im Kreise herumlief, auf die wehrlosen Männer im Wasser gerichtet blieb. Über das weitere Schicksal war mir leider nichts bekannt, da ich zusammen mit dem Leitenden Ingenieur an Bord bemüht war, das schwer angeschlagene Boot zu versenken. Durch irgendeine Luftblase in der Tauchzelle hielt sich U 433 hartnäckig über Wasser, während sich die Korvette erneut auf Kollisionskurs näherte. Erst als wir das Torpedo- und Kombüsenluk öffneten, hob sich der Bug an und das Turmluk wurde schnell vom Wasser umspült. Darauf sackte U 433 schnell über das Heck ab, während wir ins Wasser sprangen und nach etwa einer dreiviertel Stunde von der Korvette aufgefischt wurden. Die >>HMS Marigold<< hatte dann noch einige Zeit, leider ergebnislos nach Überlebenden gesucht. Zitat Ende.
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| colspan="3" | Bei den drei letzten Kameraden bestand die Vermutung, dass die im Wasser von dem Geschützfeuer der Korvette getroffen wurden, da noch, als das Boot schon weit von der schwimmenden Besatzung entfernt weiterhin im Kreise herumlief, auf die wehrlosen Männer im Wasser gerichtet blieb. Über das weitere Schicksal war mir leider nichts bekannt, da ich zusammen mit dem Leitenden Ingenieur an Bord bemüht war, das schwer angeschlagene Boot zu versenken. Durch irgendeine Luftblase in der Tauchzelle hielt sich U 433 hartnäckig über Wasser, während sich die Korvette erneut auf Kollisionskurs näherte. Erst als wir das Torpedo- und Kombüsenluk öffneten, hob sich der Bug an und das Turmluk wurde schnell vom Wasser umspült. Darauf sackte U 433 schnell über das Heck ab, während wir ins Wasser sprangen und nach etwa einer dreiviertel Stunde von der Korvette aufgefischt wurden. Die HMS MARIGOLD hatte dann noch einige Zeit, leider ergebnislos nach Überlebenden gesucht. Zitat Ende.
 
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| colspan="3" | Zitat: Am Abend des 16. November fiel die Marigold mit einem zeitweiligen Maschinenschaden hinter die Formation zurück. Als sie nach der Reparatur mit hoher Fahrt wieder zum Geleitzug aufschließen wollte, wurde das allein fahrende Schiff unweit der Stelle, wo die [[HMS Ark Royal (91)]] gesunken war, von Ey in U 433 gesichtet. Ey hielt die Korvette irrtümlich für einen Leichten Kreuzer und griff sie mit vier Torpedos an, die aber alle ihr Ziel verfehlten. Ohne von dem Angriff etwas zu ahnen, entdeckte die Marigold das Boot auf dem Radarschirm, ging auf volle Kraft, um es zu rammen, und nahm es mit dem 4 Zoll-Geschütz unter Feuer. Sie kam bis auf 270 Meter heran, doch Ey tauchte noch rechtzeitig. Hastig warf die Marigold fünf Wasserbomben nach Augenmaß, doch sie richteten keinen Schaden an. Dann stoppte die Korvette alle Maschinen und versuchte, U 433 mit den Horchgeräten aufzuspüren.
 
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| colspan="3" | Ey meinte, der Kreuzer sei abgelaufen, und ging auf Sehrohrtiefe, um sich umzusehen und aufzutauchen. Die Marigold ortete U 433 mit dem Sonar und griff sofort an; sie warf zehn auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbomben. Einige explodierten direkt unter dem Boot und beschädigten es so schwer, daß Ey befahl aufzutauchen, das Boot zu versenken und zu verlassen. Die >>Marigold<< sah U 433 achtern auftauchen und schwenkte sofort herum, um es zu entern. Sie feuerte mit dem Hauptgeschütz und mit kleineren Waffen. Doch das verlassene U-Boot lief mit einem Dieselmotor ab, zackte wild und lief schnell voll. Als es sank, nahm die >>Marigold<< Ey und 37 Mann seiner Besatzung an Bord. Zwei Deutsche versuchten, so Ey, die über 50 Kilometer entfernte spanische Küste schwimmend zu erreichen. Sie wurden nie gefunden. Zitat Ende.
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| colspan="3" | Ey meinte, der Kreuzer sei abgelaufen, und ging auf Sehrohrtiefe, um sich umzusehen und aufzutauchen. Die Marigold ortete U 433 mit dem Sonar und griff sofort an; sie warf zehn auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbomben. Einige explodierten direkt unter dem Boot und beschädigten es so schwer, daß Ey befahl aufzutauchen, das Boot zu versenken und zu verlassen. Die Marigold sah U 433 achtern auftauchen und schwenkte sofort herum, um es zu entern. Sie feuerte mit dem Hauptgeschütz und mit kleineren Waffen. Doch das verlassene U-Boot lief mit einem Dieselmotor ab, zackte wild und lief schnell voll. Als es sank, nahm die Marigold Ey und 37 Mann seiner Besatzung an Bord. Zwei Deutsche versuchten, so Ey, die über 50 Kilometer entfernte spanische Küste schwimmend zu erreichen. Sie wurden nie gefunden. Zitat Ende.
 
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Aktuelle Version vom 26. September 2024, 15:17 Uhr

U 432 ← U 433 → U 434

!!! Bitte unbedingt die Anmerkungen beachten/Please pay attention to the notes Klick hier → Anmerkungen für U-Boote !!!
Datenblatt: Unterseeboot U 433
Typ: VII C
Bauauftrag: 23.09.1939
Bauwerft: F. Schichau Werft GmbH, Danzig
Serie: U 431 - U 450
Baunummer: 1474
Kiellegung: 04.01.1940
Stapellauf: 15.03.1941
Indienststellung: 24.05.1941
Kommandant: Hans Ey
Feldpostnummer: M - 41 779
Kommandanten
24.05.1941 - 16.11.1941 Oberleutnant zur See - Hans Ey
Flottillen
24.05.1941 - 00.08.1941 Ausbildungsboot - 3. U-Flottille, Kiel
00.08.1941 - 16.11.1941 Frontboot - 3. U-Flottille, La Pallice
Verlegungsfahrt
26.07.1941 - 27.07.1941 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
28.07.1941 - 28.07.1941 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Bergen
U 433, unter Oberleutnant zur See Hans Ey, lief am 26.07.1941 von Kiel aus. Das Boot verlegte, über Kristiansand, nach Bergen. Am 28.07.1941 lief U 433 in Bergen ein. Dort erfolgten Tauchübungen, Restarbeiten und die Ausrüstung.
1. Unternehmung
25.08.1941 - 25.09.1941 Ausgelaufen von Bergen - Eingelaufen in St. Nazaire
U 433, unter Oberleutnant zur See Hans Ey, lief am 25.08.1941 von Bergen aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und südwestlich Island. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Markgraf. Nach 31 Tagen und zurückgelegten 5.063 sm über und 297 sm unter Wasser, lief U 433 am 25.09.1941 in St. Nazaire ein.
U 433 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 2.215 BRT beschädigen.
Klicke hier → Versenkte oder beschädigte Schiffe
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung
2. Unternehmung
04.11.1941 - 06.11.1941 Ausgelaufen von St. Nazaire - Eingelaufen in St. Nazaire
08.11.1941 - 16.11.1941 Ausgelaufen von St. Nazaire - Verlust des Bootes
U 433, unter Oberleutnant zur See Hans Ey, lief am 04.11.1941 von St. Nazaire aus. Am 06.11.1942 mußte das Boot, wegen Maschinenschaden, zurück nach St. Nazaire. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, sollte es, nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar, im westlichen Mittelmeer operieren. U 433 gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Arnauld. Nach 12 Tagen wurde U 433 von einem britischen Kriegsschiff versenkt.
U 433 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 2. Unternehmung (B.d.U.Op.)
Verlustursache
Datum: 17.11.1941
Letzter Kommandant: Hans Ey
Ort: Mittelmeer
Position: 36° 13' Nord - 04° 42' West
Planquadrat: CG 9653
Verlust durch: Wasserbomben und Artillerie
Tote: 6
Überlebende: 38
Klick hier → Besatzungsliste U 433
Verlustursache im Detail
U 433 wurde am 17.11.1941 im Mittelmeer südlich von Malaga durch Wasserbomben und Artillerie der britischen Korvette HMS Marigold (K.87) (Lt. James Renwick) versenkt.
U 433 konnte auf 2 Unternehmung 1 Schiffe mit 2.215 BRT versenken.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Bericht des Kommandanten:
16.11.41 - Laufe mit Anbruch der Dunkelheit Richtung Gibraltar, um morgens vor Ceuta unter Wasser auf- und abzustehen und den Schiffsverkehr zu beobachten. Gegen 23:00 h wird ein Schatten gemeldet, der schnell von achtern aufkam. Er wird zunächst als Kleiner Kreuzer angesprochen. Boot geht auf Parallelkurs und vorliche Angriffsposition, dabei wird die Gegnerfahrt ermittelt. Drehe nach Erreichen günstiger Schußposition gegen Mitternacht mit gestoppten Maschinen auf Angriffskurs und schieße aus 900 Metern Entfernung einen Dreierfächer, Tiefeneinstellung drei Meter. Die Torpedos laufen mit deutlich sichtbarer Leuchtspur auf den Gegner zu, da das Wasser stark phosphoresziert!
Der Gegner dreht sofort, nahezu auf dem Teller ab, alle drei Aale verfehlen ihr Ziel, oder laufen unten durch, da es sich, wie sich später herausstellt, um die HMS MARIGOLD handelt, eine moderne Korvette, die nur etwas über zwei Meter Tiefgang hatte. Ich versuche, beim Herumschwenken die Hecktorpedos zu schießen, doch der Gegner wandert zu schnell aus. Drehe darauf in großem Bogen erneut auf die Korvette zu, um den letzten Bugtorpedo zu schießen, so dass ich um 180 Grad herumschwenken musste, um zu versuchen, dem Gegner über Wasser wegzulaufen. Die Korvette kommt schnell auf und schießt abwechselnd scharf und Leuchtgranaten, so dass wir praktisch vor einem hellen Leuchtschirm stehen. Schicke, als die Korvette auf etwa eine Seemeile heran war und Granaten dicht über unsere Brücke gingen, die Wache nach unten.
Tauche bei etwa tausend Meter Abstand und drehte sofort unter Wasser ab. Der Gegner überlief uns ziemlich nach und warf Wasserbomben, die jedoch nur geringe Schäden bewirkten. Die Heckbuchse machte Wasser, so dass das Boot langsam achterlastig fällt, während ich versuche auf etwa 90 Meter Tiefe bei Schleichfahrt und wechselnden Kursen wegzukommen. Der Gegner war nicht mehr zu hören, reagiert auch nicht auf das Anstellen der Lenzpumpe. Nach etwa einer Stunde gehe ich langsam höher, um aufzutauchen, um über Wasser abzulaufen. Keine Horchpeilung!
17.11.41 - Auf etwa 30 Meter, als ich eben das Nachtzielsehrohr klarmachen lasse, meldet der Funkraum plötzlich ein starkes Schraubengeräusch, das schnell auf uns zukommt. Gehe sofort mit AK und Hartruder auf Tiefe. Kurz darauf lief die Korvette, die wie sich später herausstellte, die ganze Zeit an der Oberfläche gestoppt lag, um uns zu erwarten, über uns weg und warf vier gut sitzende Wasserbomben. U 433 stellte sich auf dem Kopf und stieß stark vorlastig in die Tiefe. Schwere Ausfälle, Apparaturen kamen von der Decke, beide Maschinen, Licht, Tiefenanzeiger fielen aus. Die Druckluft sank rapide, von zwei Stellen wurde Wassereinbruch gemeldet. Ich lasse mit der letzten Druckluft von 25 atü anblasen, als das Boot auf über einhundert Meter durchgefallen war, was der einzige noch intakte Regelzeiger angab. Offensichtlich war nur eine Flaschengruppe noch intakt, denn der Rest blies ins Bootsinnere oder nach außen ab.
Durch den starken Überdruck wurde ich, als ich das Turmluk schließlich öffnete, auf die Brücke geschleudert. Oben lag ein Bild der Verwüstung. U 433 lag mit dem Achterschiff tief im Wasser, die vorderen Luftflaschen blasen wie Luftschutzsirenen, das Geschützrohr war um 90 Grad abgeknickt. Inzwischen wurde von unten der Diesel klar gemeldet. Das Boot lief mit klemmendem Ruder und einem Diesel AK im Kreise herum, während die Korvette heran gedreht und uns mit allen Rohren beschoss. Ich befahl als der Gegner offenbar auf Rammkurs ging: Boot klarmachen zum Versenken und nach der Klarmachung: Alle Mann aus dem Boot. Obwohl ich Mühe hatte, die Männer einzeln an dem das Turmluk versperrenden Niedergang heraufzuholen, kamen alle heil und unverletzt an Oberdeck. Im Wasser bildeten sich von selbst Gruppen, damit sich keiner in der dunklen, aber sternenklaren Nacht verirrt.
Nur zwei Kameraden, der Mechanikergefreite Motzkus und der Maschinengefreite Kiemann, beides gute Schwimmer, versuchten, wie ich später erfuhr, trotz Warnung, ein Licht, das sie als Festland ansprachen, schwimmend zu erreichen. Es stellte sich später heraus, dass dieses Licht einem entfernt fahrenden Dampfer gehörte, so dass wir von beiden Kameraden, trotz späterer Suchaktion der Korvette, nichts wieder sahen. Wo die anderen vier Besatzungsangehörigen, Erwin May, Rudolf Frick, Werner Scheel und Gerherd Taddey geblieben sind, kann ich ebenfalls nur nach Berichten und Vermutungen einzelner Überlebender angeben. Danach soll Taddey, der sich nicht entschließen konnte, ins Wasser zu gehen, noch an Bord von einer Granate getroffen worden sein.
Bei den drei letzten Kameraden bestand die Vermutung, dass die im Wasser von dem Geschützfeuer der Korvette getroffen wurden, da noch, als das Boot schon weit von der schwimmenden Besatzung entfernt weiterhin im Kreise herumlief, auf die wehrlosen Männer im Wasser gerichtet blieb. Über das weitere Schicksal war mir leider nichts bekannt, da ich zusammen mit dem Leitenden Ingenieur an Bord bemüht war, das schwer angeschlagene Boot zu versenken. Durch irgendeine Luftblase in der Tauchzelle hielt sich U 433 hartnäckig über Wasser, während sich die Korvette erneut auf Kollisionskurs näherte. Erst als wir das Torpedo- und Kombüsenluk öffneten, hob sich der Bug an und das Turmluk wurde schnell vom Wasser umspült. Darauf sackte U 433 schnell über das Heck ab, während wir ins Wasser sprangen und nach etwa einer dreiviertel Stunde von der Korvette aufgefischt wurden. Die HMS MARIGOLD hatte dann noch einige Zeit, leider ergebnislos nach Überlebenden gesucht. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 31 - 33.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: Am Abend des 16. November fiel die Marigold mit einem zeitweiligen Maschinenschaden hinter die Formation zurück. Als sie nach der Reparatur mit hoher Fahrt wieder zum Geleitzug aufschließen wollte, wurde das allein fahrende Schiff unweit der Stelle, wo die HMS Ark Royal (91) gesunken war, von Ey in U 433 gesichtet. Ey hielt die Korvette irrtümlich für einen Leichten Kreuzer und griff sie mit vier Torpedos an, die aber alle ihr Ziel verfehlten. Ohne von dem Angriff etwas zu ahnen, entdeckte die Marigold das Boot auf dem Radarschirm, ging auf volle Kraft, um es zu rammen, und nahm es mit dem 4 Zoll-Geschütz unter Feuer. Sie kam bis auf 270 Meter heran, doch Ey tauchte noch rechtzeitig. Hastig warf die Marigold fünf Wasserbomben nach Augenmaß, doch sie richteten keinen Schaden an. Dann stoppte die Korvette alle Maschinen und versuchte, U 433 mit den Horchgeräten aufzuspüren.
Ey meinte, der Kreuzer sei abgelaufen, und ging auf Sehrohrtiefe, um sich umzusehen und aufzutauchen. Die Marigold ortete U 433 mit dem Sonar und griff sofort an; sie warf zehn auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbomben. Einige explodierten direkt unter dem Boot und beschädigten es so schwer, daß Ey befahl aufzutauchen, das Boot zu versenken und zu verlassen. Die Marigold sah U 433 achtern auftauchen und schwenkte sofort herum, um es zu entern. Sie feuerte mit dem Hauptgeschütz und mit kleineren Waffen. Doch das verlassene U-Boot lief mit einem Dieselmotor ab, zackte wild und lief schnell voll. Als es sank, nahm die Marigold Ey und 37 Mann seiner Besatzung an Bord. Zwei Deutsche versuchten, so Ey, die über 50 Kilometer entfernte spanische Küste schwimmend zu erreichen. Sie wurden nie gefunden. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 1 - Die Jäger - S. 471 - 472.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Jäger 1939 - 1942" - Heyne Verlag 1998 - S. 471, 472. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 61. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 46, 240. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 31 - 33. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 199. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 63, 277. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 375 - U 435" - Eigenverlag - S. 354 - 356. → Amazon
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