2. Marine-Infanteriedivision: Unterschied zwischen den Versionen
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− | | || colspan="3" | | + | | || colspan="3" | Die Aufstellung der '''2. Marine-Infanteriedivision''' wurde im Februar 1945 befohlen und die Division wurde im März 1945 in Glückstadt und Itzehoe größtenteils aus verfügbarem Marinepersonal aufgestellt. Neben den für die Kriegführung zu Land kaum ausgebildeten Marinesoldaten erhielt die Division auch ein Bataillon SS-Soldaten, aus der Hitlerjugend rekrutierte Jungen von teilweise nur 16 Jahren, die zunächst als Ersatz für die 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ vorgesehen waren. Auch zwei ungarische Einheiten von zweifelhafter Kampfmoral wurden ihr beigegeben. Aufgrund der hastig durchgeführten Aufstellung führte die Division offiziell kein eigenes Divisionsabzeichen. Aufgrund von Augenzeugenberichten ehemaliger Divisionsangehöriger, wurden aber die vorhandenen Fahrzeuge, zur Kennung der Truppenzugehörigkeit, mit einem wohl inoffiziellen Abzeichen versehen. Dieses bestand aus zwei stilisierten gekreuzten Gewehren (als Zeichen der Infanterie) hinter einem goldenen Anker (als Zeichen der Marine). In dieser Form wurde es als Bestandteil diverser Verbandsabzeichen und als offizielles Barettabzeichen auch später noch von den Marinesicherungskräften der Bundeswehr verwendet. Letzteres war jedoch zusätzlich noch von einem Eichenlaubkranz umgeben und am unteren Ende mit einem Hoheitsabzeichen, in Form der Deutschlandfahne, versehen. |
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− | Die Aufstellung der 2. Marine | + | | || colspan="3" |Die Division war auf dem Papier wie eine Volksgrenadier-Division gegliedert, blieb aber praktisch ohne schwere Waffen, ausgerüstet in der Hauptsache mit Gewehren und Panzerfäusten. Zwar sollte sie, wie alle Divisionen in der Gliederung einer Volksgrenadier-Division, eine Jagdpanzerkompanie erhalten, und auf dem Truppenübungsplatz Milowitz wurde zu diesem Zweck die Jagdpanzer-Kompanie 1199 aufgestellt, die aber bis Mitte April keinen der für sie vorgesehenen zehn Jagdpanzer 38 erhalten hatte. Am 18. April 1945 erging daraufhin Befehl, die Kompanie als fahrradbewegliche Panzerzerstörtrupps auszubilden, aber diese Truppe erreichte die Division erst nach Kriegsende im Internierungsraum. Auch die anderen Kompanien der Marine-Panzerjäger-Abteilung 2 hatten keine PaK mehr bekommen und wurden daher als Panzerzerstörtrupps (mit Fahrrädern und Panzerfäusten) eingesetzt. Da die Division über keine eigene Flak-Komponente verfügte, wurden ihr im März 1945 die Luftwaffe-Flakbatterien 4./117 und 4./162 unterstellt. Auch andere planmäßig vorgesehene Einheiten wurden nicht oder nur unvollständig aufgestellt: das Marine-Pionier-Bataillon 2 wurde nie aufgestellt, die Aufstellung der Marine-Nachrichten-Abteilung 2 und des Marine-Feldersatz-Bataillons 2 wurde nicht abgeschlossen, und das Marine-Versorgungs-Regiment 200 war wegen Mangel an Fahrzeugen kaum einsatzbereit. |
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− | Die Division war auf dem Papier wie eine Volksgrenadier-Division gegliedert, blieb aber praktisch ohne schwere Waffen, ausgerüstet in der Hauptsache mit Gewehren und Panzerfäusten. Zwar sollte sie, wie alle Divisionen in der Gliederung einer Volksgrenadier-Division, eine Jagdpanzerkompanie erhalten, und auf dem Truppenübungsplatz Milowitz wurde zu diesem Zweck die Jagdpanzer-Kompanie 1199 aufgestellt, die aber bis Mitte April keinen der für sie vorgesehenen zehn Jagdpanzer 38 erhalten hatte. Am 18. April 1945 erging daraufhin Befehl, die Kompanie als fahrradbewegliche Panzerzerstörtrupps auszubilden, aber diese Truppe erreichte die Division erst nach Kriegsende im Internierungsraum. Auch die anderen Kompanien der Marine-Panzerjäger-Abteilung 2 hatten keine PaK mehr bekommen und wurden daher als Panzerzerstörtrupps (mit Fahrrädern und Panzerfäusten) eingesetzt. Da die Division über keine eigene Flak-Komponente verfügte, wurden ihr im März 1945 die Luftwaffe-Flakbatterien 4./117 und 4./162 unterstellt. Auch andere planmäßig vorgesehene Einheiten wurden nicht oder nur unvollständig aufgestellt: das Marine-Pionier-Bataillon 2 wurde nie aufgestellt, die Aufstellung der Marine-Nachrichten-Abteilung 2 und des Marine-Feldersatz-Bataillons 2 wurde nicht abgeschlossen, und das Marine-Versorgungs-Regiment 200 war wegen Mangel an Fahrzeugen kaum einsatzbereit. | + | | || colspan="3" |Die 2. Marine-Infanteriedivision war ursprünglich dazu vorgesehen, mit der 7. Panzer-Division und der 25. Panzergrenadier-Division den geplanten Befreiungsangriff unter dem SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Felix Steiner (Armeegruppe Steiner) auf Berlin durchzuführen. Am 02.03.1945 befahl Hitler, dass die Division Vorrang bei der Ausstattung mit Waffen erhalten und an der Front im Raum Stettin eingesetzt werden solle. Den Vorschlag des Divisionskommandeurs, Vizeadmiral Ernst Scheurlen, seine unerfahrenen Soldaten erst im Regimentsrahmen im Zusammenwirken von Infanterie und Artillerie ausbilden zu lassen, lehnte Hitler ab; dazu sei keine Zeit und die Truppe solle ihre Ausbildung sofort und unmittelbar hinter der Front erhalten. |
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− | + | | || colspan="3" |Am 02.04.1945 meldete sich die Division einsatzbereit und wurde dann aber nicht nach Pommern, sondern in den Raum Bremen verlegt und am 05.04.1945 für die Verteidigung der Linie Weser-Aller gegen die vorrückenden Briten (im Raum Cloppenburg, Bersenbrück, Nienburg, Verden, Schwarmstedt, Walsrode, Visselhövede) der Armeegruppe Student, ab 10. April Armeegruppe Blumentritt, unterstellt. Dort wurde sie in den folgenden Wochen mit hohen Menschenverlusten weitgehend aufgerieben. Ab dem 07.04.1945 befand sie sich im Aller-Abschnitt Verden-Walsrode im Einsatz, Teile im Raum Nienburg. Hier wurde sie gegen die britische 53rd (Welsh) Infantry Division in schwere und verlustreiche Abwehrkämpfe an der Aller zwischen Verden und Rethem sowie im Brückenkopf Essel-Schwarmstedt verwickelt. Der Divisions-Kommandeur, Vizeadmiral Scheurlen, wurde schon am 7. April bei einem Tieffliegerangriff in der Nähe von Walsrode so schwer verwundet, dass er am nächsten Tag verstarb. Bis zum Ernennung seines Nachfolgers führte der ehemalige U-Boot-Kommandant Kapitän zur See Werner Hartmann, Kommandeur des Marine-Grenadier-Regiments 5, die Division. Am 10.04.1945 wurde dem Oberst der Reserve Werner Graf von Bassewitz-Levetzow, bei gleichzeitiger Ernennung zum Kapitän zur See, die Führung der Division übertragen. | |
− | Die 2. Marine-Infanteriedivision war ursprünglich dazu vorgesehen, mit der 7. Panzer-Division und der 25. Panzergrenadier-Division den geplanten Befreiungsangriff unter dem SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Felix Steiner (Armeegruppe Steiner) auf Berlin durchzuführen. Am 02.03.1945 befahl Hitler, dass die Division Vorrang bei der Ausstattung mit Waffen erhalten und an der Front im Raum Stettin eingesetzt werden solle. Den Vorschlag des Divisionskommandeurs, Vizeadmiral Ernst Scheurlen, seine unerfahrenen Soldaten erst im Regimentsrahmen im Zusammenwirken von Infanterie und Artillerie ausbilden zu lassen, lehnte Hitler ab; dazu sei keine Zeit und die Truppe solle ihre Ausbildung sofort und unmittelbar hinter der Front erhalten. | + | |- |
− | + | | || colspan="3" |Vom 15. bis 20.04.1945 fanden Rückzugskämpfe bei Kirchboitzen, Kirchlinteln, Visselhövede, Neuenkirchen und Jeddingen statt. Alle Geschütze der beiden Flak-Batterien gingen bei den Kämpfen an Aller und Weser verloren. Die Reste der Division befanden sich am 20.04.1945 im Raum südlich Bremen. Von den ursprünglich fast 13.000 Mann waren am 21.04.1945, nach zwei Wochen schwerer Kämpfe, nur noch 3.000 übriggeblieben. Sie setzten sich am 23.04.1945 ab in den Raum Cuxhaven, wo sie noch einmal zum Einsatz kamen, und gingen dann am 28.04.1945 über die Elbe nach Meldorf. Sie wurden dann nach Neugliederung nach Itzehoe gebracht. Zu diesem Zeitpunkt zählte die gesamte Division nur noch etwa 750 Offiziere und Mannschaften, die sich dann nach Norden über den Kaiser-Wilhelm-Kanal zurückzogen. Dort kämpften sie in den letzten Kriegstagen im Raum Albersdorf und Hemmingstedt. Bei Bunsoh erfuhren sie um Mitternacht vom 04. zum 05.05.1945 von der in Wendisch Evern unterzeichneten bedingungslosen Kapitulation der drei in Nordwestdeutschland operierenden deutschen Armeen. Die übrig gebliebenen Männer wurden daraufhin teilweise mit provisorischen Papieren entlassen bzw. kamen in britische Gefangenschaft und wurden im Internierungsraum Eiderstedt, Abschnitt B (im damaligen Kreis Norderdithmarschen), interniert. Einige Gefangene kamen ins Kriegsgefangenenlager Zedelgem in Belgien, aus dem sie Ende 1945 entlassen wurden. | |
− | Am 02.04.1945 meldete sich die Division einsatzbereit und wurde dann aber nicht nach Pommern, sondern in den Raum Bremen verlegt und am 05.04.1945 für die Verteidigung der Linie Weser-Aller gegen die vorrückenden Briten (im Raum Cloppenburg, Bersenbrück, Nienburg, Verden, Schwarmstedt, Walsrode, Visselhövede) der Armeegruppe Student, ab 10. April Armeegruppe Blumentritt, unterstellt. Dort wurde sie in den folgenden Wochen mit hohen Menschenverlusten weitgehend aufgerieben. Ab dem 07.04.1945 befand sie sich im Aller-Abschnitt Verden-Walsrode im Einsatz, Teile im Raum Nienburg. Hier wurde sie gegen die britische 53rd (Welsh) Infantry Division in schwere und verlustreiche Abwehrkämpfe an der Aller zwischen Verden und Rethem sowie im Brückenkopf Essel-Schwarmstedt verwickelt. Der Divisions-Kommandeur, Vizeadmiral Scheurlen, wurde schon am 7. April bei einem Tieffliegerangriff in der Nähe von Walsrode so schwer verwundet, dass er am nächsten Tag verstarb. Bis zum Ernennung seines Nachfolgers führte der ehemalige U-Boot-Kommandant Kapitän zur See Werner Hartmann, Kommandeur des Marine-Grenadier-Regiments 5, die Division. Am 10.04.1945 wurde dem Oberst der Reserve Werner Graf von Bassewitz-Levetzow, bei gleichzeitiger Ernennung zum Kapitän zur See, die Führung der Division übertragen. | + | |- |
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− | Vom 15. bis 20.04.1945 fanden Rückzugskämpfe bei Kirchboitzen, Kirchlinteln, Visselhövede, Neuenkirchen und Jeddingen statt. Alle Geschütze der beiden Flak-Batterien gingen bei den Kämpfen an Aller und Weser verloren. Die Reste der Division befanden sich am 20.04.1945 im Raum südlich Bremen. Von den ursprünglich fast 13.000 Mann waren am 21.04.1945, nach zwei Wochen schwerer Kämpfe, nur noch 3.000 übriggeblieben. Sie setzten sich am 23.04.1945 ab in den Raum Cuxhaven, wo sie noch einmal zum Einsatz kamen, und gingen dann am 28.04.1945 über die Elbe nach Meldorf. Sie wurden dann nach Neugliederung nach Itzehoe gebracht. Zu diesem Zeitpunkt zählte die gesamte Division nur noch etwa 750 Offiziere und Mannschaften, die sich dann nach Norden über den Kaiser-Wilhelm-Kanal zurückzogen. Dort kämpften sie in den letzten Kriegstagen im Raum Albersdorf und Hemmingstedt. Bei Bunsoh erfuhren sie um Mitternacht vom 04. zum 05.05.1945 von der in Wendisch Evern unterzeichneten bedingungslosen Kapitulation der drei in Nordwestdeutschland operierenden deutschen Armeen. Die übrig gebliebenen Männer wurden daraufhin teilweise mit provisorischen Papieren entlassen bzw. kamen in britische Gefangenschaft und wurden im Internierungsraum Eiderstedt, Abschnitt B (im damaligen Kreis Norderdithmarschen), interniert. Einige Gefangene kamen ins Kriegsgefangenenlager Zedelgem in Belgien, aus dem sie Ende 1945 entlassen wurden. | + | |- |
+ | | || colspan="3" | Aus Lexikon der Wehrmacht [https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/MarInfDiv/2MarInfDiv.htm | → 2. Marine-Infanteriedivision] | ||
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Aktuelle Version vom 20. März 2024, 09:13 Uhr
Die Aufstellung der 2. Marine-Infanteriedivision wurde im Februar 1945 befohlen und die Division wurde im März 1945 in Glückstadt und Itzehoe größtenteils aus verfügbarem Marinepersonal aufgestellt. Neben den für die Kriegführung zu Land kaum ausgebildeten Marinesoldaten erhielt die Division auch ein Bataillon SS-Soldaten, aus der Hitlerjugend rekrutierte Jungen von teilweise nur 16 Jahren, die zunächst als Ersatz für die 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ vorgesehen waren. Auch zwei ungarische Einheiten von zweifelhafter Kampfmoral wurden ihr beigegeben. Aufgrund der hastig durchgeführten Aufstellung führte die Division offiziell kein eigenes Divisionsabzeichen. Aufgrund von Augenzeugenberichten ehemaliger Divisionsangehöriger, wurden aber die vorhandenen Fahrzeuge, zur Kennung der Truppenzugehörigkeit, mit einem wohl inoffiziellen Abzeichen versehen. Dieses bestand aus zwei stilisierten gekreuzten Gewehren (als Zeichen der Infanterie) hinter einem goldenen Anker (als Zeichen der Marine). In dieser Form wurde es als Bestandteil diverser Verbandsabzeichen und als offizielles Barettabzeichen auch später noch von den Marinesicherungskräften der Bundeswehr verwendet. Letzteres war jedoch zusätzlich noch von einem Eichenlaubkranz umgeben und am unteren Ende mit einem Hoheitsabzeichen, in Form der Deutschlandfahne, versehen. | |||
Die Division war auf dem Papier wie eine Volksgrenadier-Division gegliedert, blieb aber praktisch ohne schwere Waffen, ausgerüstet in der Hauptsache mit Gewehren und Panzerfäusten. Zwar sollte sie, wie alle Divisionen in der Gliederung einer Volksgrenadier-Division, eine Jagdpanzerkompanie erhalten, und auf dem Truppenübungsplatz Milowitz wurde zu diesem Zweck die Jagdpanzer-Kompanie 1199 aufgestellt, die aber bis Mitte April keinen der für sie vorgesehenen zehn Jagdpanzer 38 erhalten hatte. Am 18. April 1945 erging daraufhin Befehl, die Kompanie als fahrradbewegliche Panzerzerstörtrupps auszubilden, aber diese Truppe erreichte die Division erst nach Kriegsende im Internierungsraum. Auch die anderen Kompanien der Marine-Panzerjäger-Abteilung 2 hatten keine PaK mehr bekommen und wurden daher als Panzerzerstörtrupps (mit Fahrrädern und Panzerfäusten) eingesetzt. Da die Division über keine eigene Flak-Komponente verfügte, wurden ihr im März 1945 die Luftwaffe-Flakbatterien 4./117 und 4./162 unterstellt. Auch andere planmäßig vorgesehene Einheiten wurden nicht oder nur unvollständig aufgestellt: das Marine-Pionier-Bataillon 2 wurde nie aufgestellt, die Aufstellung der Marine-Nachrichten-Abteilung 2 und des Marine-Feldersatz-Bataillons 2 wurde nicht abgeschlossen, und das Marine-Versorgungs-Regiment 200 war wegen Mangel an Fahrzeugen kaum einsatzbereit. | |||
Die 2. Marine-Infanteriedivision war ursprünglich dazu vorgesehen, mit der 7. Panzer-Division und der 25. Panzergrenadier-Division den geplanten Befreiungsangriff unter dem SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Felix Steiner (Armeegruppe Steiner) auf Berlin durchzuführen. Am 02.03.1945 befahl Hitler, dass die Division Vorrang bei der Ausstattung mit Waffen erhalten und an der Front im Raum Stettin eingesetzt werden solle. Den Vorschlag des Divisionskommandeurs, Vizeadmiral Ernst Scheurlen, seine unerfahrenen Soldaten erst im Regimentsrahmen im Zusammenwirken von Infanterie und Artillerie ausbilden zu lassen, lehnte Hitler ab; dazu sei keine Zeit und die Truppe solle ihre Ausbildung sofort und unmittelbar hinter der Front erhalten. | |||
Am 02.04.1945 meldete sich die Division einsatzbereit und wurde dann aber nicht nach Pommern, sondern in den Raum Bremen verlegt und am 05.04.1945 für die Verteidigung der Linie Weser-Aller gegen die vorrückenden Briten (im Raum Cloppenburg, Bersenbrück, Nienburg, Verden, Schwarmstedt, Walsrode, Visselhövede) der Armeegruppe Student, ab 10. April Armeegruppe Blumentritt, unterstellt. Dort wurde sie in den folgenden Wochen mit hohen Menschenverlusten weitgehend aufgerieben. Ab dem 07.04.1945 befand sie sich im Aller-Abschnitt Verden-Walsrode im Einsatz, Teile im Raum Nienburg. Hier wurde sie gegen die britische 53rd (Welsh) Infantry Division in schwere und verlustreiche Abwehrkämpfe an der Aller zwischen Verden und Rethem sowie im Brückenkopf Essel-Schwarmstedt verwickelt. Der Divisions-Kommandeur, Vizeadmiral Scheurlen, wurde schon am 7. April bei einem Tieffliegerangriff in der Nähe von Walsrode so schwer verwundet, dass er am nächsten Tag verstarb. Bis zum Ernennung seines Nachfolgers führte der ehemalige U-Boot-Kommandant Kapitän zur See Werner Hartmann, Kommandeur des Marine-Grenadier-Regiments 5, die Division. Am 10.04.1945 wurde dem Oberst der Reserve Werner Graf von Bassewitz-Levetzow, bei gleichzeitiger Ernennung zum Kapitän zur See, die Führung der Division übertragen. | |||
Vom 15. bis 20.04.1945 fanden Rückzugskämpfe bei Kirchboitzen, Kirchlinteln, Visselhövede, Neuenkirchen und Jeddingen statt. Alle Geschütze der beiden Flak-Batterien gingen bei den Kämpfen an Aller und Weser verloren. Die Reste der Division befanden sich am 20.04.1945 im Raum südlich Bremen. Von den ursprünglich fast 13.000 Mann waren am 21.04.1945, nach zwei Wochen schwerer Kämpfe, nur noch 3.000 übriggeblieben. Sie setzten sich am 23.04.1945 ab in den Raum Cuxhaven, wo sie noch einmal zum Einsatz kamen, und gingen dann am 28.04.1945 über die Elbe nach Meldorf. Sie wurden dann nach Neugliederung nach Itzehoe gebracht. Zu diesem Zeitpunkt zählte die gesamte Division nur noch etwa 750 Offiziere und Mannschaften, die sich dann nach Norden über den Kaiser-Wilhelm-Kanal zurückzogen. Dort kämpften sie in den letzten Kriegstagen im Raum Albersdorf und Hemmingstedt. Bei Bunsoh erfuhren sie um Mitternacht vom 04. zum 05.05.1945 von der in Wendisch Evern unterzeichneten bedingungslosen Kapitulation der drei in Nordwestdeutschland operierenden deutschen Armeen. Die übrig gebliebenen Männer wurden daraufhin teilweise mit provisorischen Papieren entlassen bzw. kamen in britische Gefangenschaft und wurden im Internierungsraum Eiderstedt, Abschnitt B (im damaligen Kreis Norderdithmarschen), interniert. Einige Gefangene kamen ins Kriegsgefangenenlager Zedelgem in Belgien, aus dem sie Ende 1945 entlassen wurden. | |||
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