U 966: Unterschied zwischen den Versionen
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| 14.09.1943 - 14.09.1943 || colspan="3" | Ausgelaufen von Bergen - Eingelaufen in Nordfjorden | | 14.09.1943 - 14.09.1943 || colspan="3" | Ausgelaufen von Bergen - Eingelaufen in Nordfjorden | ||
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− | | 17.09.1943 - 17.09.1943 || colspan="3" | Ausgelaufen von Molde | + | | 17.09.1943 - 17.09.1943 || colspan="3" | Ausgelaufen von Molde - Eingelaufen in Kristiansund |
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| 18.09.1943 - 18.09.1943 || colspan="3" | Ausgelaufen von Kristiansund - Eingelaufen in Drontheim | | 18.09.1943 - 18.09.1943 || colspan="3" | Ausgelaufen von Kristiansund - Eingelaufen in Drontheim | ||
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| colspan="3" | Es war der frühe Morgen des 10.11.43 kurz nach der Wachablösung, ein Zeitpunkt an dem die Aufmerksamkeit noch nicht voll einsetzte, da sich die Augen der neuen Ausgucks erst an die Dunkelheit gewöhnen mußten. Plötzlich erzitterte das Boot gewaltig - einmal, zweimal, dreimal. Ein Gepolter, ein Rauschen und dann, bei der dritten Wasserbombe wurde das Boot, wie von einer unsichtbaren Hand geschüttelt, das Heck aus dem Wasser gehoben und mit Wucht zurück geschleudert. In der totalen Dunkelheit unter Deck bemächtigte sich aller eine ohnmächtige Ungewissheit und Angst. Dieses dauerte nicht lange, denn bald schaltete sich die Notbeleuchtung ein. Im Boot selbst, gab es unübersehbare Schäden. Alles was nicht angeschweißt war hing an Kabeln, Rohren oder lag auf den Flurplatten. Dazu der Gestank der durchgebrannten Steuerbord E-Maschine nach einem festgefahrenen Lager und spritzendes Wasser aus undichten Außenbordventilen. Von oben hörte man die Bordkanonen bellen. Auf 150 Meter gehen! entschied der Kommandant. | | colspan="3" | Es war der frühe Morgen des 10.11.43 kurz nach der Wachablösung, ein Zeitpunkt an dem die Aufmerksamkeit noch nicht voll einsetzte, da sich die Augen der neuen Ausgucks erst an die Dunkelheit gewöhnen mußten. Plötzlich erzitterte das Boot gewaltig - einmal, zweimal, dreimal. Ein Gepolter, ein Rauschen und dann, bei der dritten Wasserbombe wurde das Boot, wie von einer unsichtbaren Hand geschüttelt, das Heck aus dem Wasser gehoben und mit Wucht zurück geschleudert. In der totalen Dunkelheit unter Deck bemächtigte sich aller eine ohnmächtige Ungewissheit und Angst. Dieses dauerte nicht lange, denn bald schaltete sich die Notbeleuchtung ein. Im Boot selbst, gab es unübersehbare Schäden. Alles was nicht angeschweißt war hing an Kabeln, Rohren oder lag auf den Flurplatten. Dazu der Gestank der durchgebrannten Steuerbord E-Maschine nach einem festgefahrenen Lager und spritzendes Wasser aus undichten Außenbordventilen. Von oben hörte man die Bordkanonen bellen. Auf 150 Meter gehen! entschied der Kommandant. | ||
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− | | colspan="3" | Das Boot fiel mit starker Vorlastigkeit in die Tiefe. Mit nur einer E-Maschine, auf Hochdruck laufenden Pumpen und Gewichtsausgleich durch die in den Heckraum befohlenen Freiwachen pendelte der Leitende Ingenieur das Boot in 200 Metern Tiefe ein. Aber es sackte weiter ab. Die Zeiger der Tiefenmesser standen schon am Anschlag bei 220 Meter. Das Knacken und Ächzen am Druckkörper und in den Spanten wurde lauter und häufiger. 230 - 235 - 240 Meter, so war es auf dem Druckmanometer der Tauchzellen abzulesen. Anblasen! schrie der | + | | colspan="3" | Das Boot fiel mit starker Vorlastigkeit in die Tiefe. Mit nur einer E-Maschine, auf Hochdruck laufenden Pumpen und Gewichtsausgleich durch die in den Heckraum befohlenen Freiwachen pendelte der Leitende Ingenieur das Boot in 200 Metern Tiefe ein. Aber es sackte weiter ab. Die Zeiger der Tiefenmesser standen schon am Anschlag bei 220 Meter. Das Knacken und Ächzen am Druckkörper und in den Spanten wurde lauter und häufiger. 230 - 235 - 240 Meter, so war es auf dem Druckmanometer der Tauchzellen abzulesen. Anblasen! schrie der Leitende Ingenieur, denn das war der letzte Ausweg aus der aussichtslosen Situation. Zuerst reagierte das Boot überhaupt nicht, erst nach unendlich langer Zeit begann es langsam zu steigen. Bei 150 Metern kam das Boot zum Stillstand. Jetzt erst wurde mit der Schadensaufnahme begonnen. Leider waren die festgestellten Schäden viel größer, als zuerst angenommen wurde. Die Leckstellen im unteren Bootsbereich blieben vorerst unbedenklich, doch der gesamte Steuerbord-Antrieb war ausgefallen und mit Bordmitteln nicht zu reparieren. Das hintere Backbord-Hauptlager qualmte und mußte zusätzlich gekühlt werden. |
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− | | colspan="3" | Die Reparaturen und Aufräumarbeiten dauerten stundenlang. Mittlerweile hatten alle im Boot erfahren, was sich vor Stunden oben zugetragen hatte: Die 1. Brückenwache unter dem | + | | colspan="3" | Die Reparaturen und Aufräumarbeiten dauerten stundenlang. Mittlerweile hatten alle im Boot erfahren, was sich vor Stunden oben zugetragen hatte: Die 1. Brückenwache unter dem I. Wachoffizier Richter konnte den aus der Dunkelheit angreifenden britischen Bomber nicht sehen. Das Flugzeuggeräusch wurde durch den starken Lärm der U-Boot-Diesel übertönt. Der Anflug erfolgte von achtern, die dritte geworfene Wasserbombe lag knapp hinter dem Heck. Beim Anflug feuerte der Flieger aus allen Rohren, so dass die Brückenwache in Deckung gehen mußte und zwei Mann leichtere Verletzungen erlitten. Gegen 08:30 h wurde wieder aufgetaucht. Der Druckluftvorrat war durch das ständige Anblasen knapp geworden. Vermutlich gab es einen Riss in einem Tauchbunker. Auch die Batterien waren leer und mußten wieder aufgeladen werden. Der Backbord-Diesel lief auf vollen Touren. Es wurde versucht, zur spanischen Küste zu kommen, um so den zu erwartenden Angriffen entgehen zu können. Auf der Brücke stand die 3. Seewache unter dem Kommando des Kommandanten. Vorher erteilte er der Besatzung den Befehl Schwimmwesten anzulegen. Der scheinbare Friede dauerte nicht lange. |
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− | | colspan="3" | Gegen 09:00 h entdeckte der Steuermannsmaat Heinz Maslock das aus 260 Grad angreifende Flugzeug. Die beiden 2-cm Kanonen beschossen den Angreifer und seine beiden Angriffsversuche konnten vorerst abgewehrt werden. Doch bald bekam er Verstärkung. Und nun erfolgte Angriff auf Angriff. Durch geschickte Manöver gelang es, das Boot immer quer zum angreifenden Flieger zu stellen und so jedem Bombenabwurf auszuweichen. Das Flakfeuer lag zwar deckend, zeigte aber wenig Wirkung an den gepanzerten Liberator. Deshalb erzielte das U-Boot keinen entscheidenden Treffer. Aber die in der Nähe explodierenden Bomben und die Einschüsse ihrer Bordkanonen verursachten am Boot weitere Schäden, deren Behebung immer schwieriger wurde. Noch trennten U 966 ungefähr 15 Seemeilen von der spanischen Küste, aber der Kampf ging unvermindert weiter. Weiterhin ächzte das Boot nach jeder Bombenexplosion. Die Einschläge der Bordwaffen hämmerten ins Boot. Trotzdem wurden aus beiden Kanonen und den MGs jedes angreifende Flugzeug voll eingedeckt. Durch einen Rohrkrepierer wurde der | + | | colspan="3" | Gegen 09:00 h entdeckte der Steuermannsmaat Heinz Maslock das aus 260 Grad angreifende Flugzeug. Die beiden 2-cm Kanonen beschossen den Angreifer und seine beiden Angriffsversuche konnten vorerst abgewehrt werden. Doch bald bekam er Verstärkung. Und nun erfolgte Angriff auf Angriff. Durch geschickte Manöver gelang es, das Boot immer quer zum angreifenden Flieger zu stellen und so jedem Bombenabwurf auszuweichen. Das Flakfeuer lag zwar deckend, zeigte aber wenig Wirkung an den gepanzerten Liberator. Deshalb erzielte das U-Boot keinen entscheidenden Treffer. Aber die in der Nähe explodierenden Bomben und die Einschüsse ihrer Bordkanonen verursachten am Boot weitere Schäden, deren Behebung immer schwieriger wurde. Noch trennten U 966 ungefähr 15 Seemeilen von der spanischen Küste, aber der Kampf ging unvermindert weiter. Weiterhin ächzte das Boot nach jeder Bombenexplosion. Die Einschläge der Bordwaffen hämmerten ins Boot. Trotzdem wurden aus beiden Kanonen und den MGs jedes angreifende Flugzeug voll eingedeckt. Durch einen Rohrkrepierer wurde der Matrosenobergefreite Walter Mendorf verletzt und mußte unter Deck gebracht werden. |
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− | | colspan="3" | Auch der Steuermannsmaat Heinz Maslock mußte nach einem Steckscham rechten Oberarm durch den Sani-Maat versorgt werden. Beide Schützen wurden rasch abgelöst und der Kampf ging bis zum Erreichen spanischer Hoheitsgewässer weiter. Plötzlich stellte der Gegner seine Angriffe ein, blieb aber in einem respektablen Abstand auf Lauer. U 966 strebte mit hoher Fahrt auf die Küste zu. Erst jetzt war zu sehen, dass das Boot Achtern tief im Wasser lag. Nun wurde die Fahrt verlangsamt. Eine Ölspur, die das Boot hinterher zog, ließ einen Schaden im Treibstoffbunker vermuten. Das Boot umrundete Kap Ortegal und im Hintergrund waren die weißen Häuser und der Kirchturm von Carino zu sehen. Plötzlich stand am Horizont ein Schiff. Der Silhouette nach war es ein Kriegsschiff, vermutlich eine britische Korvette. Sofort kam der Befehl des Kommandanten: Alle Geheimsachen vernichten! Boot klarmachen zum Versenken! Besatzung klar zum | + | | colspan="3" | Auch der Steuermannsmaat Heinz Maslock mußte nach einem Steckscham rechten Oberarm durch den Sani-Maat versorgt werden. Beide Schützen wurden rasch abgelöst und der Kampf ging bis zum Erreichen spanischer Hoheitsgewässer weiter. Plötzlich stellte der Gegner seine Angriffe ein, blieb aber in einem respektablen Abstand auf Lauer. U 966 strebte mit hoher Fahrt auf die Küste zu. Erst jetzt war zu sehen, dass das Boot Achtern tief im Wasser lag. Nun wurde die Fahrt verlangsamt. Eine Ölspur, die das Boot hinterher zog, ließ einen Schaden im Treibstoffbunker vermuten. Das Boot umrundete Kap Ortegal und im Hintergrund waren die weißen Häuser und der Kirchturm von Carino zu sehen. Plötzlich stand am Horizont ein Schiff. Der Silhouette nach war es ein Kriegsschiff, vermutlich eine britische Korvette. Sofort kam der Befehl des Kommandanten: Alle Geheimsachen vernichten! Boot klarmachen zum Versenken! Besatzung klar zum Aussteigen! Sofort wurde die Sprengung des Bootes vorbereitet. Plötzlich erbebte das ganze Boot, wurde wie von einer unsichtbaren Faust empor geschleudert, verharrte ein wenig, bis es wieder unter Krachen und Bersten ins Meer tauchte. |
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| colspan="3" | Es war eine Klippe, auf die U 966 aufgefahren war und die dem Boot den Rest gab. Schnell wurden die Vorbereitungen zur Versenkung getroffen. Alle Mann an Oberdeck! und Vorfluten!, die Ereignisse überschlugen sich jetzt. Nach wenigen Sekunden standen alle auf dem Oberdeck, in der Meinung, sich in den vorbereiteten Schlauchbooten niederlassen zu können. Doch diese wurden beim Zuwasserlassen sofort abgetrieben. Auf der Brücke wurde die Kriegsflagge gesetzt, und dann kam der letzte Befehl des Kommandanten: Alle Mann von Bord! Sofort sprangen alle Männer in die unruhige, kalte See und schwammen um ihr Leben. Im Boot wurden die Sprengpatronen mit 5 Minuten Verzögerung angeschlagen. Zum Schluß zog der Leitende Ingenieur noch die Flutklappen, dann hievten sich die letzten drei Männer zusammen mit dem Kommandanten auf die Brücke und sprangen ebenfalls ins Wasser. U 966 tauchte mit wehender Flagge unter. Nach einer kurzen Weile spürte man die Detonationswelle der erfolgreichen Sprengung. | | colspan="3" | Es war eine Klippe, auf die U 966 aufgefahren war und die dem Boot den Rest gab. Schnell wurden die Vorbereitungen zur Versenkung getroffen. Alle Mann an Oberdeck! und Vorfluten!, die Ereignisse überschlugen sich jetzt. Nach wenigen Sekunden standen alle auf dem Oberdeck, in der Meinung, sich in den vorbereiteten Schlauchbooten niederlassen zu können. Doch diese wurden beim Zuwasserlassen sofort abgetrieben. Auf der Brücke wurde die Kriegsflagge gesetzt, und dann kam der letzte Befehl des Kommandanten: Alle Mann von Bord! Sofort sprangen alle Männer in die unruhige, kalte See und schwammen um ihr Leben. Im Boot wurden die Sprengpatronen mit 5 Minuten Verzögerung angeschlagen. Zum Schluß zog der Leitende Ingenieur noch die Flutklappen, dann hievten sich die letzten drei Männer zusammen mit dem Kommandanten auf die Brücke und sprangen ebenfalls ins Wasser. U 966 tauchte mit wehender Flagge unter. Nach einer kurzen Weile spürte man die Detonationswelle der erfolgreichen Sprengung. | ||
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Version vom 18. Juli 2024, 08:12 Uhr
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