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U 856: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. Juli 2024, 10:24 Uhr

U 855 ← U 856 → U 857

!!! Bitte unbedingt die Anmerkungen beachten/Please pay attention to the notes Klick hier → Anmerkungen für U-Boote !!!
Datenblatt: Unterseeboot U 856
Typ: IX C/40
Bauauftrag: 05.06.1941
Bauwerft: Deschimag AG Weser, Bremen
Baunummer: 1062
Serie: U 853 - U 858
Kiellegung: 31.10.1942
Stapellauf: 11.05.1943
Indienststellung: 19.08.1943
Kommandant: Friedrich Wittenberg
Feldpostnummer: M - 54791
Kommandanten
19.08.1943 - 07.04.1944 Oberleutnant zur See - Friedrich Wittenberg
Flottillen
19.08.1943 - 29.02.1944 Ausbildungsboot - 4. U-Flottille, Stettin
01.03.1944 - 07.04.1944 Frontboot - 2. U-Flottille, Lorient
1. Unternehmung
24.02.1944 - 25.02.1944 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
25.02.1944 - 26.02.1944 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Stavanger
27.02.1944 - 07.04.1944 Ausgelaufen von Stavanger - Verlust des Bootes
U 856, unter Oberleutnant zur See Friedrich Wittenberg, lief am 24.02.1944 von Kiel aus. Nach Geleitwechsel in Kristiansand, sowie Brennstoffergänzung und Reparaturen in Stavanger, operierte das Boot im Nordatlantik, bei Neufundland und östlich Philadelphia. Nach 43 Tagen wurde U 856 von amerikanischen Kriegsschiffen versenkt.
U 856 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung (B.d.U.Op.)
Verlustursache
Datum: 07.04.1944
Letzter Kommandant: Friedrich Wittenberg
Ort: Nordatlantik
Position: 40° 18' Nord - 62° 22' West
Planquadrat: CB 2886
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 27
Überlebende: 28
Klick hier → Besatzungsliste U 856
Verlustursache im Detail
U 856 wurde am 07.04.1944, im Nordatlantik östlich von New York, durch Wasserbomben des US-Zerstörers USS Champlin (DD-601) (Comdr. John-Jackson Shaffer III.) und dem US-Geleitzerstörer USS Huse (DE-145) (Lt.Comdr. Robert-Hume Wanless) schwer beschädigt, selbst versenkt.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Bericht des Kommandanten:
U 856 wurde in der Nacht vom 06. zum 07.04.44 im Operationsgebiet vor Neu-Schottland von einem amerikanischen Flugzeug gesichtet und am 07.04.44 morgens überraschend von einer Zerstörergruppe unter Wasser gedrückt und mit Wasserbomben angegriffen und verfolgt. Am späten Nachmittag erhielt das Boot in 200 Meter Tiefe eine Serie Wasserbomben, die es schwer beschädigten und mich dazu zwang, das Boot aufzugeben. Um die Besatzung zu retten, gab ich den Befehl zum Auftauchen. Kaum hatte das Boot die Oberfläche durchbrochen, befahl ich der Besatzung auszusteigen, danach erfolgte die Selbstversenkung. Die gesamte Besatzung verließ, solange das Boot noch schwamm im schweren Seegang und unter starkem Artilleriefeuer der amerikanischen Zerstörer, U 856. Von der 55 Mann starken Besatzung wurden insgesamt 28 Mann durch die beiden Zerstörer gerettet, die dann am 10.04.44 in New York ausgeschifft wurden. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 215.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: Nach Erfüllung seiner Aufgabe als Wetterboot folgte das neue IXC/40-Boot U 856 unter dem 25jährigen Friedrich Wittenberg U 550 in kanadische Gewässer. Durch die alliierten Kryptoanalytiker vorgewarnt, jagten die kanadischen ASW-Streitkräfte Wittenberg, doch zunächst ohne Glück. Die Amerikaner begannen, nachdem sie von den Dechiffrierern erfahren hatten, daß U 856 die Absicht hatte, U 550 in das Gebiet vor New York zu folgen, eine gründliche Jagd auf das Boot mit dem Geleitträger Croatan und dessen fünf Geleitzerstörern sowie zwei amerikanische U-Jagdgruppen mit insgesamt sieben Zerstörern.
In den frühen Morgenstunden des 7. April ortete eine von zwei Grumman TBF Avenger von der Croatan, geflogen von Wilburt A. Lyons, U 856 mit Radar, konnte jedoch auf Sicht nichts erkennen. Wittenberg machte, als die Avenger näher kam, den Fehler, mit der Flak auf das Flugzeug zu feuern. In seiner Aufregung warf Lyons einen Fido ab statt einer Leuchtgranate, doch U 856 war für den zielsuchenden Fido zu schnell, und Wittenberg entkam in die Tiefe.
Nun führten die anderen Flugzeuge von der Croatan und die Armada von Zerstörern und Geleitzerstörern eine erbarmungslose U-Boot-Jagd durch. Der Zerstörer USS Boyle (DD-600) bekam einen Sonarkontakt mit U 856 und griff mit 13 Wasserbomben an, doch Wittenberg entkam erneut. Zehn Stunden später wurde U 856 von dem kampferprobten Zerstörer Champlin wiederentdeckt, der ein Jahr zuvor U 130 vom Typ IXC versenkt hatte. Mit Hilfe des von R.H. Eanless geführten Geleitzerstörers Huse, der mit Hedgehog-Geschossen angriff, warf die Champlin nun 21 Wasserbomben. Diese richteten U 856 übel zu und zwangen das Boot zum Auftauchen.
Wittenberg befahl seiner Besatzung, das Boot aufzugeben und die Selbstversenkung einzuleiten. Das Luk vom Kommandoturm war aber verklemmt, so daß es mit einer Brechstange aufgestemmt werden mußte. Während sich die Deutschen mit dem blockierten Luk abmühten, eröffneten die Champlin und die Huse das Feuer mit 12,8-cm und 7,6 cm-Geschützen. Der Kommandant der Champlin, John J. Schaffer III., rammte U 856 dann kräftig am Heck. Die Huse wollte das Boot ebenfalls rammen, verfehlte es jedoch. Jetzt stellte sich U 856 auf und sank. Durch einen Fehlschuß aus einer 2-cm-Kanone der Champlin wurden vier eigene Leute verletzt, Schaffe tödlich. Die Zerstörer USS Nields (DD-616) und USS Ordronaux (DD-617) fischten 11 bzw. 17 Deutsche aus dem Wasser. Unter diesen 28 Überlebenden von U 856 waren Wittenberg und der Erste Wachoffizier. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 658.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag - 1999 - S. 658. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag - 1996 - S. 257. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag - 1997 - S. 123, 211. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag - 2008 - S. 215. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 129, 278, 281. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 850 - U 1100" - Eigenverlag - S. 10. → Amazon
Alle Angaben ohne Gewähr !!!!
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