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Vendia: Unterschied zwischen den Versionen

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Schiffsmaße
 
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Der Angriff erfolgte durch
 
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| || colspan="3" | [[U 3]] sichtete am 30.09.1939 um 09:25 Uhr die Mastspitzen eines Dampfers und tauchte zum Angriff ab. Da das Boot unter Wasser nicht ran kam, tauchte U 3 um 10:17 Uhr wieder auf und versuchte den Dampfer durch Signale zum anhalten zu bewegen. Doch es passierte nichts. U 3 feuerte anschließend einige Warnschüsse mit einem Maschinengewehr ab. Nachdem das Schiff stoppte, passierte nichts mehr, bis es sich plötzlich wieder in Bewegung setzte und um 11.24 Uhr stark in Richtung von U 3 drehte, um  es zu rammen. Schepke feuerte schnell einen Torpedo ab, der die Vendia achtern traf und das Heck abriß, das sofort sank. Das restliche Wrack sank nach einer Explosion um 12.05 Uhr. 6 Überlebende, darunter der Kapitän, wurden nach etwa 45 Minuten von den Deutschen gerettet und kurz darauf an den dänischen Dampfhändler Svava übergeben.
 
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[[U 3]] sichtete am 30.09.1939 um 09:25 Uhr die Mastspitzen eines Dampfers und tauchte zum Angriff ab. Da das Boot unter Wasser nicht rankam, tauchte U 3 um 10:17 Uhr wieder auf und versuchte den Dampfer durch Signale zu anhalten zu bewegen. Aus dem KTB:
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| || colspan="3" | '''Aus dem Kriegstagebuch U 3:'''
 
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''Signal K gesetzt, später KNK. Dampfer erkennt uns sehr spät, da das Boot aus der Sonne herankommt. Dampfer dreht langsam ab und steigert die Fahrt.''
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Um 11:40 Uhr schoß Schepke mehrere MG-Warnschüsse ab. Aus dem KTB:
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''Darauf stoppt der Dampfer sehr langsam, es geschieht nichts. 11:24 Uhr plötzliche Bugsee vor dem Dampfer und Schraubenbewegungen. Dampfer dreht hart auf das Boot zu, Rammversuch. 30 Sekunden später fällt der Torpedoschuß. Treffer ganz hinten am Heck, daß abreißt und versinkt. Vorderteil schwimmt noch.''
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| || colspan="3" | ''0925 - NW 7, Seegang 5, Sonne, gute Sicht, wolkig. Am Horizont Mastspitzen und Schornstein gesichtet mit westl. Kurs.''
 
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Das Vorschiff sank, nach einer Explosion gegen 12:05 Uhr. 11 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Der Kapitän und 5 Besatzungsmitglieder wurden von U 3 gerettet und an den dänischen Dampfer SAVANA übergeben.
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| || colspan="3" | ''0933 - Getaucht und versucht, unter Wasser heranzukommen. Ist unmöglich, da die Lage zu stumpf ist.''
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| || colspan="3" | ''1017 - Aufgetaucht und über Wasser auf den Dampfer zugelaufen, dabei langsame Fahrt bis auf A.K. steigernd. Internat. Signal "K" gesetzt, später internat. Signal "K N X". Dampfer erkennt Boot sehr spät, da das Boot in der Sonne herankommt. Der Dampfer dreht allmählich immer weiter ab und steigert die Fahrt. Das Boot kommt nur sehr langsam auf. Offensichtlicher Fluchtversuch !''
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| || colspan="3" | ''1106 - Dampfer ist deutlich als dänischer Dampfer "Vendia" auszumachen.''
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| || colspan="3" | ''1114 - Einige Warnschüsse über den Bug des Dampfers hinweg abgegeben. Darauf stoppt der Dampfer sehr langsam; es geschieht in der Folgezeit nichts weiter. Es werden daraufhin noch einige Schüsse gefeuert. Die "Vendia" liegt im Wind.''
 
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| || colspan="3" | ''1124 - Nachdem 10 min lang nichts an Deck zu erkennen ist, was den Verdacht eines vorliegenden, beabsichtigten Widerstand aufheben könnte, sehe ich 1124 Uhr plötzlich Bugsee vor dem Dampfer und Schraubenbewegungen. Der Dampfer dreht hart auf das Boot zu. Meine Auffassung eines damit vorliegenden Rammversuches wird vom W.O. und Obersteuermann geteilt. Ich drehe daraufhin ebenfalls mit dem Dampfer mit. 30 sec. später fällt der Torpedoschuß, Abkommpunkt Bug, Treffpunkt ganz hinten am Heck. Das Heck reiß ab und versinkt. Das Vorderteil schwimmt noch.''
 
 
<span style="color:saddlebrown;">LITERATURVERWEISE</span>
 
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| || colspan="3" | ''Unter eigener Lebensgefahr für Besatzung und Boot (starker Seegang und zahlreiche treibende Wrackstücke) werden 6 Mann der dän. Besatzung gerettet, darunter Kapitän und Steuermann. Andere Überlebende sind nicht zu erkennen. Während dessen kommt der dänische Dampfer "Swawa" in die Nähe und wird angehalten, er wird aufgefordert, die Papiere im Boot zu schicken. Er befördert Stückgut von Amsterdam nach Kopenhagen. Dem Dampfer werden die 6 geretteten mitgegeben zur Heimbeförderung.''
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| || Rainer Busch/Hans J. Röll ||'''Der U-Boot-Krieg 1939 – 1945 - Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 - Mai 1945'''
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| || colspan="3" | ''Wegen der kurzen Zeit konnte der Kapitän vom Kommandanten selbst nicht vernommen werden. Der Kapitän war sehr verstockt und machte ein wenig sympathischen Eindruck; er gab lediglich zu, auf das Boot zugedreht zu haben, er behauptete, keine Ladung an Bord gehabt zu haben, sondern nur Wasserballast. Diese Behauptungen scheinen unwahr:''
 
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| || || 2008 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205138 - Seite 13.
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| || colspan="3" | ''1. nach Verhalten des Kapitäns,''
 
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| || Erich Gröner ||'''Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944'''
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| || colspan="3" | ''2. nach der explosionsartigen Erscheinung, die gegen 1205 Uhr im Vorschiff erfolgte und den Dampfer einer grauschwarzen Explosionswolke versinken ließ.''
 
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| || || 1976 - J.F. Lehmanns Verlag-978-3469005526 - Seite 247.
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| || colspan="3" | ''Der Steuermann war zugänglicher. Er schimpfte auf die Engländer und wünschte uns, daß wir die "Engländer kaputt kriegten".''
 
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| || Herbert Ritschel || '''Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 – KTB U 1 – U 50'''
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| || colspan="3" | ''1308 - Getaucht und Torpedo nachgeladen. Nachdem die Dampferbesatzung abgegeben war, stellte sich heraus, daß der Maschinist des Dampfers dem Masch.Gfr. Blank gegenüber geäußert hatte, der Kapitän habe die Absicht gehabt, daß Uboot zu rammen.''
 
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| || || Eigenverlag - ohne ISBN - Seite 6.
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| || colspan="3" | ''Dampfer "Vendia" versenkt gem. Prisenordnung Artikel 35.''
 
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| || Jürgen Rohwer || '''Axis Submarine Successes of World War Two 1939 – 1945'''
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| || colspan="3" | ''1720 - Aufgetaucht und mit Kurs 10° weitermarschiert, bis die norwegische Küste in Sicht kommt.''
 
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| || || 1998 - Greenhill Books Verlag - ISBN- 978-1853673405 - Seite 3.
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<span style="color:saddlebrown;">ANMERKUNGEN</span>
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Literaturverweise
 
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| || colspan="3" | Busch/Röll - "Deutsche U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag - 2008 - S. 13. [https://www.amazon.de/U-Boot-Krieg-1939-1945-Deutsche-U-Boot-Erfolge-September/dp/3813205134/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=FVW2QR1VJC2L&keywords=Rainer+Busch+Hans+Joachim+R%C3%B6ll&qid=1690872199&sprefix=rainer+busch+hans+joachim+r%C3%B6ll%2Caps%2C106&sr=8-2| → Amazon]
 
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Hinweis: Alle blau hervorgehobenen Textabschnitte sind Verlinkungen zum besseren Verständnis. Wenn sie auf diese Textabschnitte klicken werden sie zu einer Beschreibung des Bergriffes weitergeleitet.
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| || colspan="3" | Gröner - "Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944" - J.F. Lehmanns Verlag - 1976 - S. 247. [https://www.amazon.de/Handelsflotten-Welt-1942-Nachtrag-1944/dp/B007XBGE8G/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1WVA1ACIZHN1W&keywords=Die+Handelsflotten+der+Welt+1942+und+Nachtrag+1944&qid=1691416515&sprefix=die+handelsflotten+der+welt+1942+und+nachtrag+1944%2Caps%2C133&sr=8-1| → Amazon]
 
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[[Anmerkungen für Schiffe|Anmerkungen für Schiffe - - Bitte hier Klicken]]
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| || colspan="3" | Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 – KTB U 1 – U 50" - Eigenverlag - S. 6. [https://www.amazon.de/Kurzfassung-Kriegstageb%C3%BCcher-Deutscher-U-Boote-1939/dp/B01D81BGCI/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=2XYGJW55Q7RPX&keywords=Kurzfassung+Kriegstageb%C3%BCcher+Deutscher+U-Boote+1939+%E2%80%93+1945&qid=1691416684&sprefix=kurzfassung+kriegstageb%C3%BCcher+deutscher+u-boote+1939+1945+%2Caps%2C105&sr=8-1| → Amazon]
 
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[[In eigener Sache|In eigener Sache und Kontaktadresse - Bitte hier Klicken]]
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| || colspan="3" | Rohwer - "Axis Submarine Successes of World War Two 1939 – 1945 - Greenhill Books Verlag 1998 - S. 3. [https://www.amazon.de/s?k=Axis+Submarine+Successes+of+World+War+Two+1939+%E2%80%93+1945&__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=T8LMQ2K3E70M&sprefix=axis+submarine+successes+of+world+war+two+1939+1945%2Caps%2C109&ref=nb_sb_noss| → Amazon]
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| || colspan="3" | "Kriegstagebuch U 3 - 27.09.1939 - 03.10.1939" - S. 2 - 3.
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[[Velma Lykes]] ← Vendia → [[Venetia]]
 
[[Velma Lykes]] ← Vendia → [[Venetia]]

Version vom 26. November 2023, 17:32 Uhr

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Velma Lykes ← Vendia → Venetia

Nationalität: Dänemark
Typ: Dampffrachtschiff
Baujahr: 1924
Bauwerft: Howaldtswerke Aktiengesellschaft, Kiel
Reederei: Det Forenede Kulimportörer, Kopenhagen
Heimathafen: Kopenhagen
Kapitän: P. Lund

Schiffsmaße

Tonnage: 1.150 BRT
Tragfähigkeit: -
Länge: 71.80 m
Breite: 11.00 m
Tiefgang: 3.00 m
Geschwindigkeit: -
Bewaffnung: Nein

Route &. Fracht

Route: Faaborg (Dänemark) - Blyth (Großbritannien)
Fracht: Ballast
Geleitzug: Einzelfahrer

Der Angriff erfolgte durch

U-Boot: U 3
Kommandant: Joachim Schepke
Datum: 30.09.1939
Ort: Nordsee, südwestlich Kristiansand (Norwegen)
Position: 57°39' Nord - 07°48' Ost
Planquadrat: AN 3647
Waffe: Torpedo
Tote: 11
Überlebende: 6
U 3 sichtete am 30.09.1939 um 09:25 Uhr die Mastspitzen eines Dampfers und tauchte zum Angriff ab. Da das Boot unter Wasser nicht ran kam, tauchte U 3 um 10:17 Uhr wieder auf und versuchte den Dampfer durch Signale zum anhalten zu bewegen. Doch es passierte nichts. U 3 feuerte anschließend einige Warnschüsse mit einem Maschinengewehr ab. Nachdem das Schiff stoppte, passierte nichts mehr, bis es sich plötzlich wieder in Bewegung setzte und um 11.24 Uhr stark in Richtung von U 3 drehte, um es zu rammen. Schepke feuerte schnell einen Torpedo ab, der die Vendia achtern traf und das Heck abriß, das sofort sank. Das restliche Wrack sank nach einer Explosion um 12.05 Uhr. 6 Überlebende, darunter der Kapitän, wurden nach etwa 45 Minuten von den Deutschen gerettet und kurz darauf an den dänischen Dampfhändler Svava übergeben.
Aus dem Kriegstagebuch U 3:
30.09.1939
0925 - NW 7, Seegang 5, Sonne, gute Sicht, wolkig. Am Horizont Mastspitzen und Schornstein gesichtet mit westl. Kurs.
0933 - Getaucht und versucht, unter Wasser heranzukommen. Ist unmöglich, da die Lage zu stumpf ist.
1017 - Aufgetaucht und über Wasser auf den Dampfer zugelaufen, dabei langsame Fahrt bis auf A.K. steigernd. Internat. Signal "K" gesetzt, später internat. Signal "K N X". Dampfer erkennt Boot sehr spät, da das Boot in der Sonne herankommt. Der Dampfer dreht allmählich immer weiter ab und steigert die Fahrt. Das Boot kommt nur sehr langsam auf. Offensichtlicher Fluchtversuch !
1106 - Dampfer ist deutlich als dänischer Dampfer "Vendia" auszumachen.
1111 - Boot geht auf langsame Fahrt und macht das M.G. klar.
1114 - Einige Warnschüsse über den Bug des Dampfers hinweg abgegeben. Darauf stoppt der Dampfer sehr langsam; es geschieht in der Folgezeit nichts weiter. Es werden daraufhin noch einige Schüsse gefeuert. Die "Vendia" liegt im Wind.
1124 - Nachdem 10 min lang nichts an Deck zu erkennen ist, was den Verdacht eines vorliegenden, beabsichtigten Widerstand aufheben könnte, sehe ich 1124 Uhr plötzlich Bugsee vor dem Dampfer und Schraubenbewegungen. Der Dampfer dreht hart auf das Boot zu. Meine Auffassung eines damit vorliegenden Rammversuches wird vom W.O. und Obersteuermann geteilt. Ich drehe daraufhin ebenfalls mit dem Dampfer mit. 30 sec. später fällt der Torpedoschuß, Abkommpunkt Bug, Treffpunkt ganz hinten am Heck. Das Heck reiß ab und versinkt. Das Vorderteil schwimmt noch.
Unter eigener Lebensgefahr für Besatzung und Boot (starker Seegang und zahlreiche treibende Wrackstücke) werden 6 Mann der dän. Besatzung gerettet, darunter Kapitän und Steuermann. Andere Überlebende sind nicht zu erkennen. Während dessen kommt der dänische Dampfer "Swawa" in die Nähe und wird angehalten, er wird aufgefordert, die Papiere im Boot zu schicken. Er befördert Stückgut von Amsterdam nach Kopenhagen. Dem Dampfer werden die 6 geretteten mitgegeben zur Heimbeförderung.
Wegen der kurzen Zeit konnte der Kapitän vom Kommandanten selbst nicht vernommen werden. Der Kapitän war sehr verstockt und machte ein wenig sympathischen Eindruck; er gab lediglich zu, auf das Boot zugedreht zu haben, er behauptete, keine Ladung an Bord gehabt zu haben, sondern nur Wasserballast. Diese Behauptungen scheinen unwahr:
1. nach Verhalten des Kapitäns,
2. nach der explosionsartigen Erscheinung, die gegen 1205 Uhr im Vorschiff erfolgte und den Dampfer einer grauschwarzen Explosionswolke versinken ließ.
Der Steuermann war zugänglicher. Er schimpfte auf die Engländer und wünschte uns, daß wir die "Engländer kaputt kriegten".
1308 - Getaucht und Torpedo nachgeladen. Nachdem die Dampferbesatzung abgegeben war, stellte sich heraus, daß der Maschinist des Dampfers dem Masch.Gfr. Blank gegenüber geäußert hatte, der Kapitän habe die Absicht gehabt, daß Uboot zu rammen.
Dampfer "Vendia" versenkt gem. Prisenordnung Artikel 35.
1720 - Aufgetaucht und mit Kurs 10° weitermarschiert, bis die norwegische Küste in Sicht kommt.

Literaturverweise

Busch/Röll - "Deutsche U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag - 2008 - S. 13. → Amazon
Gröner - "Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944" - J.F. Lehmanns Verlag - 1976 - S. 247. → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 – KTB U 1 – U 50" - Eigenverlag - S. 6. → Amazon
Rohwer - "Axis Submarine Successes of World War Two 1939 – 1945 - Greenhill Books Verlag 1998 - S. 3. → Amazon
"Kriegstagebuch U 3 - 27.09.1939 - 03.10.1939" - S. 2 - 3.

Velma Lykes ← Vendia → Venetia